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Jodhaltige Kontrastmittel bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen
Zusammenfassung Hintergrund Eine ausreichende Versorgung mit Jod ist essenziell für eine normale Schilddrüsenfunktion. Die plötzliche Exposition mit hohen Jodmengen kann Fehlfunktionen der Schilddrüse (SD) auslösen. Ziel Ziel des Beitrags ist es, die bestehenden Kenntnisse zur Auswirkung von jodhalt...
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Published in: | Radiologe 2019-05, Vol.59 (5), p.413-424 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund
Eine ausreichende Versorgung mit Jod ist essenziell für eine normale Schilddrüsenfunktion. Die plötzliche Exposition mit hohen Jodmengen kann Fehlfunktionen der Schilddrüse (SD) auslösen.
Ziel
Ziel des Beitrags ist es, die bestehenden Kenntnisse zur Auswirkung von jodhaltigen Kontrastmitteln (KM) auf die SD-Funktion und das Risiko für eine jodinduzierte Hyper- und Hypothyreose zusammenzufassen sowie ein praxisorientiertes Vorgehen bezüglich Diagnostik, Prävention und Therapie einer jodinduzierten Hyperthyreose zu beschreiben.
Ergebnisse
Das Auftreten von jodinduzierten SD-Fehlfunktionen ist äußerst selten bezogen auf die Anzahl von KM-Untersuchungen (60 Jahre) mit SD‐Autonomien und kardialen Begleiterkrankungen. Hauptfokus der Prävention besteht darin, Risikopersonen für eine jodinduzierte Hyperthyreose gezielt zu erfassen und vorab eine weitere SD-Diagnostik durchzuführen. Bei Risikopatienten ist eine Prophylaxe mit Perchlorat und/oder Thyreostatika zu empfehlen sowie regelmäßige Verlaufskontrollen der SD-Funktion nach Anwendung von jodhaltigen KM. Bei manifester Hyperthyreose sind jodhaltige KM kontraindiziert. Jodinduzierte Hypothyreosen treten überwiegend in Regionen mit ausreichender Jodversorgung und bei Patienten mit einer Autoimmunthyreoiditis auf. Nach einer Jodbelastung kann sowohl die nuklearmedizinische Diagnostik von SD-Erkrankungen als auch eine evtl. anstehende Radiojodbehandlung blockiert sein. Eine SD-Szintigraphie oder eine Radiojodtherapie sollte frühestens 2 Monate nach einer vorausgegangen Jodbelastung geplant werden. |
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ISSN: | 0033-832X 1432-2102 |
DOI: | 10.1007/s00117-019-0520-y |