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Prospektive, doppelblinde Therapiestudie zur Prophylaxe der Radioxerostomie durch Cumarin/Troxerutin bei Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen

Fragestellung: Eine kausale Behandlung der radiogenen Sialadenitis ist bislang nicht etabliert. In einer prospektiven, randomisierten, plazebokontrollierten Doppelblindstudie sollte die pharmakologische Wirksamkeit von Cumarin/Troxerutin (Venalot® Depot) zur Speicheldrüsenprotektion unter einer Kopf...

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Published in:Strahlentherapie und Onkologie 1999-08, Vol.175 (8), p.397-403
Main Authors: Grötz, Knut A, Hans-Heinrich Henneicke-von Zepelin, Kohnen, Ralf, Al-Nawas, Bilal, Bockisch, Andreas, Kutzner, Joachim, Wüstenberg, Peter, Naser-Hijazi, Belal, Belz, Gustav G, Wagner, Wilfried
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Fragestellung: Eine kausale Behandlung der radiogenen Sialadenitis ist bislang nicht etabliert. In einer prospektiven, randomisierten, plazebokontrollierten Doppelblindstudie sollte die pharmakologische Wirksamkeit von Cumarin/Troxerutin (Venalot® Depot) zur Speicheldrüsenprotektion unter einer Kopf-Hals-Bestrahlung bei Malignompatienten überprüft werden.Patienten und Methode: 48 Patienten mit Strahlentherapie (60 Gy) eines Kopf-Hals-Malignoms wurden in die Untersuchung eingeschlossen. Die Speicheldrüsen lagen überwiegend im Herdvolumen der Bestrahlung. Primäre Zielparameter waren Sialometrie, Speicheldrüsenfunktionszintigraphie und frühe Strahlenfolgen (RTOG-Score). Alle Befunde wurden zu sechs Untersuchungszeitpunkten erhoben: eine Woche vor Bestrahlung (U1), zu Beginn (U2), zur Hälfte (U3) und am Ende der Bestrahlung (U4) sowie sieben Tage (U5) und 28 Tage post radiationem (U6).Ergebnisse: 23 Patiente (elf mit Verum-, zwölf mit Plazebobehandlung) beendeten die Studie prüfplankonform mit allen Untersuchungen. Sialometrisch zeigten alle Patienten ab der Hälfte der Strahlentherapie (U3) stark verminderte Mundflüssigkeitsfließraten, danach betrugen die Mediane der Flußraten 0 ml/min für beide Gruppen bis zur U6 (28 Tage nach Bestrahlung). Im Gesamtwirkungsmaß nach O'Brien aus Sialoszintigraphie und klinischer Beurteilung war eine tendenzielle Überlegenheit von Verum gegenüber Plazebo zu beobachten (p = 0,068). Der RTOG-Score zeigte bei allen Untersuchungen nach Bestrahlungsbeginn unter Verum signifikant niedrigere Befundausprägungen früher Strahlenfolgen als unter Plazebo (U3 bis U6: jeweils p < 0,05; “Area under the Curve”: p = 0,032). Die szintigraphisch bestimmte Exkretionsfraktion zeigte für Verum eine tendenziell geringer Funktionsminderung der Speicheldrüsen als für Plazebo (p = 0,12). In der Arzneimittelsicherheit bestanden keine Unterschiede zur Plazebogruppe bezüglich der Rate unerwünschter Ereignisse, der Veränderungen leberspezifischer Enzymaktivitäten und der Gesamtbeurteilungen zur Verträglichkeit.Schlußfolgerungen: Die Ergebnisse verweisen auf einen Vorteil von Venalot® Depot gegenüber Plazebo in der Behandlung der radiogenen Sialadenitis und Mukositis. Frühe Strahlenfolgen (RTOG-Score) waren schon bei geringer Fallzahl unter Verum signifikant geringer ausgeprägt. Für den Nachweis von Therapiewirkungen in der Szintigraphie ist die erreichte Fallzahl offensichtlich zu niedrig. Die Sialometrie eignet sich zur Beurteilung früher Strahlenfolgen ni
ISSN:0179-7158
1439-099X
DOI:10.1007/s000660050028