Kommunen im Klimawandel

• Published in: Sustainability Management Forum = NachhaltigkeitsManagementForum 2008-06, Vol.16 (2), p.89-94
• Main Authors: Janssen, Ulrike, Kress, Andreas, Schulze, Dag
• Format: Article
• Language: ger
• Subjects: Business and Management; Economics; Economics and Finance; Environmental Economics; Schwerpunktthema
• ISSN: 0943-3481; 2522-5987; 1432-2293; 2522-5995
• DOI: 10.1007/s00550-008-0069-0

Zusammenfassung Der Klimawandel liegt nicht mehr in weiter Ferne, weder zeitlich noch räumlich. Diese „unbequeme Wahrheit“ wurde uns spätestens Anfang 2007 vom 4. Sachstandsbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) und bei den teilweise dramatischen Klimaverhandlungen in Bali vor Augen geführt. Die Anstrengungen zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen müssen zügigst verstärkt werden und gleichzeitig wird es einen nicht mehr vermeidbaren Klimawandel geben, an den wir uns anpassen müssen – auch in Deutschland. Nach bisherigem Kenntnisstand wird uns der Klimawandel hierzulande am schwerwiegendsten durch den Meeresspiegelanstieg, Extremwettersituationen, die Gletscherschmelze und Hochwasser an Flüssen treffen (Germanwatch, 2007). Viele deutsche Städte und Regionen wurden bereits von Extremwetterereignissen heimgesucht und die Gefahren nehmen zu, betroffen sind Gebäude und Infrastruktur, Wirtschaft, Kulturerbe, Ökosysteme und Landwirtschaft und führen zu hohen Verlusten und finanziellen Belastungen. Auch gibt es massive Auswirkungen in Form von dauerhaften Veränderungen wie schrumpfende Gletscher, längere und verschobene Vegetationszeiten, Verlagerung der Artenvielfalt oder der Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten. Dazu kommen ganz neue Herausforderungen wie die Betreuung im Gesundheitswesen während Hitzeperioden. 30.000 Tote in Europa sind die Folge der Hitzeperiode von 2003, der verursachte Schaden belief sich auf 17 Milliarden Euro. Auch in Deutschland zeigte die Hitzewelle, wie wichtig ein Gesundheitssystem ist, das schnell auf Notfälle reagieren kann und bei dem immer genug Personal zur Verfügung steht. Im Jahr zuvor verloren durch die „Jahrhundertflut“ in Ostdeutschland Tausende Menschen ihr Hab und Gut und auch hier entstand ein Schaden in Milliardenhöhe.