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Vermögensübertragung im Alter
ZusammenfassungDie demografische Entwicklung in Deutschland und die aktuellen sowie künftigen Erbschaftsvolumina erfahren volkswirtschaftlich eine stark zunehmende Bedeutung. In Deutschland werden bis 2010 Immobilien, Geld- und Gebrauchsvermögen von gut einer Billionen Euro vererbt. Zur altersbeding...
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Published in: | HeilberufeSCIENCE 2010-08, Vol.1 (3), p.92-96 |
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description | ZusammenfassungDie demografische Entwicklung in Deutschland und die aktuellen sowie künftigen Erbschaftsvolumina erfahren volkswirtschaftlich eine stark zunehmende Bedeutung. In Deutschland werden bis 2010 Immobilien, Geld- und Gebrauchsvermögen von gut einer Billionen Euro vererbt. Zur altersbedingten Vermögensübertragung liegen bisher jedoch nur wenige Untersuchungen aus gerontologischer Perspektive vor. Im vorliegenden Artikel werden deshalb die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung mit qualitativer Methodologie zur altersbedingten Vermögensübertragung aus Sicht von Bankberatern vorgestellt. 27 Bankberater erhielten in einem nonreaktiven Vorgehen einen Fragebogen mit acht offenen Fragen. Ziel war es aufzuzeigen, wie Bankberater die Auseinandersetzung von Erblassern mit der Vermögensübertragung erleben und welche Motive und Verhaltensweisen bei Erblassern und künftigen Erben erkennbar sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die eigene Endlichkeit, Todesfälle im nahen Umfeld, innerfamiliäre Konflikte und die Absicherung des Lebenspartners zur altersbedingten Vermögensüber tragung motivieren. Vermögen und Erbe löst bei allen Beteiligten Emotionen aus und wird unterschiedlich stark tabuisiert. Daher ist es für Bankberater eine Herausforderung, Erblasser darauf anzusprechen. Unternehmer sind sachlicher und gehen offensiver und früher als Privatpersonen auf Bankberater zu. In der Diskussion wird daher deutlich, dass die konzeptionelle Ausrichtung der Beratung zur Vermögensübertragung unzureichend ist. Weiter bestätigen die Einschätzungen der Bankberater die aus anderen Untersuchungen bisher bekannten niedrigen Testierraten, die mit dem Alter ansteigen. Die Reduzierung des Forschungsfeldes auf vermögende Bankkunden und die noch fehlende kommunikative Validierung der Ergebnisse ermöglichen keinen höheren Generalisierungsgrad der Ergebnisse. Im Anschluss sollte daher eine Rücküberprüfung im Forschungsfeld stattfinden. Emotionen begleiten die Vermögensübertragung. Daher erscheint es notwendig. Erfahrungen und entsprechende Ausbildungsinhalte von Gesundheitsberufen, wie von Pflegenden, an Bankberater weiterzugeben. |
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In Deutschland werden bis 2010 Immobilien, Geld- und Gebrauchsvermögen von gut einer Billionen Euro vererbt. Zur altersbedingten Vermögensübertragung liegen bisher jedoch nur wenige Untersuchungen aus gerontologischer Perspektive vor. Im vorliegenden Artikel werden deshalb die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung mit qualitativer Methodologie zur altersbedingten Vermögensübertragung aus Sicht von Bankberatern vorgestellt. 27 Bankberater erhielten in einem nonreaktiven Vorgehen einen Fragebogen mit acht offenen Fragen. Ziel war es aufzuzeigen, wie Bankberater die Auseinandersetzung von Erblassern mit der Vermögensübertragung erleben und welche Motive und Verhaltensweisen bei Erblassern und künftigen Erben erkennbar sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die eigene Endlichkeit, Todesfälle im nahen Umfeld, innerfamiliäre Konflikte und die Absicherung des Lebenspartners zur altersbedingten Vermögensüber tragung motivieren. Vermögen und Erbe löst bei allen Beteiligten Emotionen aus und wird unterschiedlich stark tabuisiert. Daher ist es für Bankberater eine Herausforderung, Erblasser darauf anzusprechen. Unternehmer sind sachlicher und gehen offensiver und früher als Privatpersonen auf Bankberater zu. In der Diskussion wird daher deutlich, dass die konzeptionelle Ausrichtung der Beratung zur Vermögensübertragung unzureichend ist. Weiter bestätigen die Einschätzungen der Bankberater die aus anderen Untersuchungen bisher bekannten niedrigen Testierraten, die mit dem Alter ansteigen. Die Reduzierung des Forschungsfeldes auf vermögende Bankkunden und die noch fehlende kommunikative Validierung der Ergebnisse ermöglichen keinen höheren Generalisierungsgrad der Ergebnisse. Im Anschluss sollte daher eine Rücküberprüfung im Forschungsfeld stattfinden. Emotionen begleiten die Vermögensübertragung. Daher erscheint es notwendig. Erfahrungen und entsprechende Ausbildungsinhalte von Gesundheitsberufen, wie von Pflegenden, an Bankberater weiterzugeben.</description><identifier>EISSN: 2190-2100</identifier><identifier>DOI: 10.1007/s16024-010-0318-3</identifier><language>ger</language><publisher>Heidelberg: Springer Nature B.V</publisher><ispartof>HeilberufeSCIENCE, 2010-08, Vol.1 (3), p.92-96</ispartof><rights>Urban & Vogel 2010.</rights><woscitedreferencessubscribed>false</woscitedreferencessubscribed></display><links><openurl>$$Topenurl_article</openurl><openurlfulltext>$$Topenurlfull_article</openurlfulltext><thumbnail>$$Tsyndetics_thumb_exl</thumbnail><link.rule.ids>314,776,780,27903,27904</link.rule.ids></links><search><creatorcontrib>Wittschier, Martin R</creatorcontrib><creatorcontrib>Meiners Norbert</creatorcontrib><creatorcontrib>Them Christa</creatorcontrib><creatorcontrib>Rester, David</creatorcontrib><creatorcontrib>Seeberger Bernd</creatorcontrib><title>Vermögensübertragung im Alter</title><title>HeilberufeSCIENCE</title><description>ZusammenfassungDie demografische Entwicklung in Deutschland und die aktuellen sowie künftigen Erbschaftsvolumina erfahren volkswirtschaftlich eine stark zunehmende Bedeutung. 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Vermögen und Erbe löst bei allen Beteiligten Emotionen aus und wird unterschiedlich stark tabuisiert. Daher ist es für Bankberater eine Herausforderung, Erblasser darauf anzusprechen. Unternehmer sind sachlicher und gehen offensiver und früher als Privatpersonen auf Bankberater zu. In der Diskussion wird daher deutlich, dass die konzeptionelle Ausrichtung der Beratung zur Vermögensübertragung unzureichend ist. Weiter bestätigen die Einschätzungen der Bankberater die aus anderen Untersuchungen bisher bekannten niedrigen Testierraten, die mit dem Alter ansteigen. Die Reduzierung des Forschungsfeldes auf vermögende Bankkunden und die noch fehlende kommunikative Validierung der Ergebnisse ermöglichen keinen höheren Generalisierungsgrad der Ergebnisse. Im Anschluss sollte daher eine Rücküberprüfung im Forschungsfeld stattfinden. Emotionen begleiten die Vermögensübertragung. Daher erscheint es notwendig. 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In Deutschland werden bis 2010 Immobilien, Geld- und Gebrauchsvermögen von gut einer Billionen Euro vererbt. Zur altersbedingten Vermögensübertragung liegen bisher jedoch nur wenige Untersuchungen aus gerontologischer Perspektive vor. Im vorliegenden Artikel werden deshalb die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung mit qualitativer Methodologie zur altersbedingten Vermögensübertragung aus Sicht von Bankberatern vorgestellt. 27 Bankberater erhielten in einem nonreaktiven Vorgehen einen Fragebogen mit acht offenen Fragen. Ziel war es aufzuzeigen, wie Bankberater die Auseinandersetzung von Erblassern mit der Vermögensübertragung erleben und welche Motive und Verhaltensweisen bei Erblassern und künftigen Erben erkennbar sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die eigene Endlichkeit, Todesfälle im nahen Umfeld, innerfamiliäre Konflikte und die Absicherung des Lebenspartners zur altersbedingten Vermögensüber tragung motivieren. Vermögen und Erbe löst bei allen Beteiligten Emotionen aus und wird unterschiedlich stark tabuisiert. Daher ist es für Bankberater eine Herausforderung, Erblasser darauf anzusprechen. Unternehmer sind sachlicher und gehen offensiver und früher als Privatpersonen auf Bankberater zu. In der Diskussion wird daher deutlich, dass die konzeptionelle Ausrichtung der Beratung zur Vermögensübertragung unzureichend ist. Weiter bestätigen die Einschätzungen der Bankberater die aus anderen Untersuchungen bisher bekannten niedrigen Testierraten, die mit dem Alter ansteigen. Die Reduzierung des Forschungsfeldes auf vermögende Bankkunden und die noch fehlende kommunikative Validierung der Ergebnisse ermöglichen keinen höheren Generalisierungsgrad der Ergebnisse. Im Anschluss sollte daher eine Rücküberprüfung im Forschungsfeld stattfinden. Emotionen begleiten die Vermögensübertragung. Daher erscheint es notwendig. 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