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Der Meta-Ökosystem Ansatz in der Praxis – Integration von hydromorphologischen Veränderungen und menschlichen Eingriffen in die Meta-Ökosystem-Theorie zur Entwicklung eines nachhaltigen Flussmanagements an der österreichischen Donau

Zusammenfassung Flussregulierungen haben die Flusslandschaft der Donau bedeutend verändert. Die einstige Habitat- und Artenvielfalt ging dadurch zu einem großen Teil verloren. Obwohl an der Donau laufend Projekte zur ökologischen Verbesserung umgesetzt werden, gibt es nach wie vor große Wissensdefiz...

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Published in:Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 2022, Vol.74 (11-12), p.501-509
Main Authors: Bondar-Kunze, Elisabeth, Funk, Andrea, Haidvogl, Gertrud, Unfer, Günther, Muhar, Susanne, Hohensinner, Severin, Borgwardt, Florian, Rauch, Pablo, Meulenbroek, Paul, Hein, Thomas
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Flussregulierungen haben die Flusslandschaft der Donau bedeutend verändert. Die einstige Habitat- und Artenvielfalt ging dadurch zu einem großen Teil verloren. Obwohl an der Donau laufend Projekte zur ökologischen Verbesserung umgesetzt werden, gibt es nach wie vor große Wissensdefizite, wie sich diese einzelnen Maßnahmen in ihrer Gesamtheit auswirken und welche Maßnahmentypen in Zukunft notwendig sind. Das CD-Labor MERI, welches in diesem Artikel vorgestellt wird, wird in den kommenden 7 Jahren diese Wissenslücken adressieren, um Strategien für ein ökologisch nachhaltiges und ökonomisch effizientes Flussmanagement der Donau zu entwickeln. Um die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die zeitliche Entwicklung der Donau vom nicht systematisch regulierten System zum heutigen Zustand nachzuvollziehen, werden historische und rezente Daten entlang der österreichischen Donau und ihrer Hauptzuflüsse mit neuen Ansätzen analysiert. Die Untersuchung von Fischwanderungen und die Dynamik der Habitatwahl von Fischen innerhalb der Donau werden Aufschlüsse über präferierte Lebensraumbereiche bzw. Lebensraumdefizite geben. Trophische, d. h. mit der Nahrung in Zusammenhang stehende Ebenen, werden ebenfalls erfasst und Nahrungsnetzbeziehungen in unterschiedlichen Flussbereichen analysiert. Die aktuellen und potenziellen Ökosystemleistungen des Flusses, wie z. B. Hochwasser- und Nährstoffrückhalt, aber auch Verfügbarkeit von Gebieten für Erholung und Freizeitaktivitäten, werden systematisch untersucht. Auch die fischereiliche Nutzung der Donau und ihrer Nebengewässer wird genauer analysiert, um ein nachhaltiges fischereiliches Management zu entwickeln. Anhand von Modellen für zukünftige Szenarien werden Ansätze für das zukünftige Flussmanagement getestet, um die Multifunktionalität der Donau zu verbessern und die Artenvielfalt zu erhalten. Der Meta-Ökosystem-Ansatz verbindet biologische Prozesse, menschliche Aktivitäten und Ökosystemleistungen auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalenebenen, um ein besseres Systemverständnis für die Donau zu erhalten.
ISSN:0945-358X
1613-7566
DOI:10.1007/s00506-022-00893-2