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Vaginalkarzinom ¶ Diagnostik und Therapie

Das primäre Karzinom der Vagina ist mit etwa 2–3% aller malignen Tumoren des weiblichen Genitaltraktes ein sehr seltenes Malignom [5]. Fast 30% der Patientinnen hatten in den 5 Jahren zuvor ein intraepitheliales oder invasives Zervixkarzinom. Die Inzidenz liegt bei 0,4/105 Frauenpro Jahr [9], die ei...

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Published in:Gynäkologe (Berlin) 1999-11, Vol.32 (11), p.889-896
Main Authors: Schnürch, H.-G., Pfleiderer, A.
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Das primäre Karzinom der Vagina ist mit etwa 2–3% aller malignen Tumoren des weiblichen Genitaltraktes ein sehr seltenes Malignom [5]. Fast 30% der Patientinnen hatten in den 5 Jahren zuvor ein intraepitheliales oder invasives Zervixkarzinom. Die Inzidenz liegt bei 0,4/105 Frauenpro Jahr [9], die eines Carcinoma in situ der Vagina bei 0,2/105[6]. Die meisten malignen Tumoren in der Vagina stammen aus den Nachbarorganen Zervix, Vulva, Urethra oder der Harnblase und sind per continuitatem in die Vagina eingewachsen. Daneben ist die Vagina häufigste Lokalisation von Metastasen genitaler Tumoren und steht unter den Genitalorganen nach dem Ovar an zweiter Stelle von Metastasen extragenitaler Tumoren [18]. Das mittlere Alter der Patientinnen mit primärem Vaginalkarzinom liegt zwischen 60 und 65 Jahren, die größte Häufung findet sich zwischen dem 60. Und 80. Lebensjahr [24] und damit 10–15 Jahre später als beim Zervixkarzinom [5]. Nur 11% der Patientinnen mit einem Vaginalkarzinom sind jünger als 50 Jahre. Ätiologisch kommt wahrscheinlich beim Vaginalkarzinom einer Infektion mit HPV 16 entscheidende Bedeutung zu [13, 11].In der weit überwiegenden Anzahl der primären Vaginalmalignome handelt es sich um Plattenpithelkarzinome. Zwei zwar seltene maligne Tumorarten in der Vagina verdienen besondere Erwähnung: Klarzellige Adenokarzinome bei jungen Frauen, die im Zusammenhang mit der Exposition gegenüber Diethylstilböstrol während deren intrauteriner Entwicklung auftreten [10, 26, 19] und Rhabdomyosarkome bei Kindern meist unter 5 Jahren [7].
ISSN:0017-5994
2731-7102
1433-0393
2731-7110
DOI:10.1007/PL00003195