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Post(-neo)adjuvante Therapiestrategien – Möglichkeiten der Individualisierung

Die neoadjuvante Chemotherapie (NACT), ggf. kombiniert mit einer Antikörper- bzw. Immuntherapie, wird beim Mammakarzinom insbesondere bei aggressiven Tumorsubtypen vor der Operation verabreicht. Wird nach der NACT eine pathologische Komplettremission (pCR) erreicht, weisen die Patientinnen eine bess...

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Published in:Gynäkologie (Heidelberg, Germany) Germany), 2023-05, Vol.56 (5), p.316-324
Main Authors: Dussan Molinos, Laura, Fick, Franziska, Muras, Kerstin, Princk, Henriette, Hanker, Lars, Rody, Achim, Banys-Paluchowski, Maggie
Format: Article
Language:ger
Citations: Items that this one cites
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Description
Summary:Die neoadjuvante Chemotherapie (NACT), ggf. kombiniert mit einer Antikörper- bzw. Immuntherapie, wird beim Mammakarzinom insbesondere bei aggressiven Tumorsubtypen vor der Operation verabreicht. Wird nach der NACT eine pathologische Komplettremission (pCR) erreicht, weisen die Patientinnen eine bessere Prognose auf. Dank moderner Therapieoptionen erreichen in klinischen Studien bis zu 60–70 % der Patientinnen eine pCR. Als „post-neoadjuvant“ werden Therapiestrategien bezeichnet, die in Abhängigkeit vom Ansprechen auf die Neoadjuvanz postoperativ verabreicht werden. Die Wahl der post-neoadjuvanten Therapie richtet sich nach der jeweiligen Tumorbiologie. So wird beim HER2-positiven Mammakarzinom mit Non-pCR die post-neoadjuvante Therapie auf das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat T‑DM1 umgestellt. Beim triple-negativen Mammakarzinom stehen den Patientinnen verschiedene Optionen bei Non-pCR zur Verfügung. So kann der neoadjuvant begonnene Immuncheckpointinhibitor Pembrolizumab fortgeführt werden. Eine weitere Option besteht in der Gabe des oralen Zytostatikums Capecitabin bzw. – bei BRCA1/2-Mutation – des PARP(„poly adenosine diphosphate-ribose polymerase“)-Inhibitors Olaparib. Inwieweit diese Substanzen miteinander kombiniert werden können/sollen, bleibt derzeit unklar. Beim Hormonrezeptorpositiven HER2-negativen Mammakarzinom gibt es keine klar etablierte post-neoadjuvante Strategie. Patientinnen mit high-risk Erkrankung wird der CDK4/6(„cyclin-dependent kinases“)-Inhibitor Abemaciclib adjuvant oder post-neoadjuvant empfohlen. Bei BRCA1/2-Mutation kann bei Non-pCR Olaparib verabreicht werden, allerdings nur bei einem sehr hohen Rückfallrisiko (definiert als CPS-EG-Score [Clinical-Pathological Stage + Estrogen receptor status and Grade Score] von mindestens 3).
ISSN:2731-7102
2731-7110
DOI:10.1007/s00129-023-05078-w