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Strategisches Denken als Schlüssel zu chirurgischer Exzellenz

„Sapere aude!“ (Habe Mut, dich deines eigenen Verstands zu bedienen!), forderte Kant. Chirurgische Exzellenz fordert diesen Gebrauch des Verstands, weil die Individualität der konkreten Behandlungssituation die Anwendung starrer Regel ausschließt. Diese Individualität ergibt sich v. a. aus dem Wille...

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Published in:Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Thorax- und Gefässchirurgie, 2013-08, Vol.27 (4), p.282-289
Main Authors: von Kodolitsch, Y, Overlack, C, von Kodolitsch, K, Bernhardt, A, Detter, C, Epskamp, H, Kallenbach, K, Pfennig, O, Souchon, L, Debus, S, Meinertz, T, Reichenspurner, H
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:„Sapere aude!“ (Habe Mut, dich deines eigenen Verstands zu bedienen!), forderte Kant. Chirurgische Exzellenz fordert diesen Gebrauch des Verstands, weil die Individualität der konkreten Behandlungssituation die Anwendung starrer Regel ausschließt. Diese Individualität ergibt sich v. a. aus dem Willen des Patienten. In Anlehnung an Clausewitz sind es aber 3 Tendenzen, die als eigenständige Kräfte die Individualität der Behandlungssituation begründen. Die 1. Tendenz besteht in der Gewaltsamkeit, die als Todesdrohung der Erkrankung das Handlungsfeld unter die Wirkung menschlicher Gefühle stellt. Die 2. Tendenz besteht in der Unsicherheit, die jede Entscheidung zum Kalkül der Wahrscheinlichkeit macht. Die 3. Tendenz besteht in der Politik, die die Medizin zum Instrument ihres Willens macht. Strategisches Denken versteht die Auseinandersetzung mit diesen Tendenzen als ergebnisoffenen Prozess. Dieser Denkstil ist eine hochwirksame Methode, mit der der Chirurg individuelle Zwecke des Patienten mit medizinischer Rationalität verbindet. Strategisches Denken ist damit die Lehre zur Individualisierung ärztlicher Vorgehensweisen und weist den Weg zu chirurgischer Exzellenz.
ISSN:0930-9225
1435-1277
DOI:10.1007/s00398-013-1018-y