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Regionale Chemotherapie von Lebermetastasen bei kolorektalen Karzinomen

Noch immer wird ein großer Teil der kolorektalen Primärtumoren erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Die Metastasierung, insbesondere die hepatische, bestimmt Verlauf uns Prognose der Erkrankung. So haben bis zu 25% der Patienten bereits bei Erstdiagnose des kolorektalen Karzinoms sogena...

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Published in:Onkologie (Heidelberg, Germany) Germany), 1998-01, Vol.4 (1), p.67-78
Main Authors: Oettle, H, Kratschmer, B, Löffel, J, Vogl, T.J, Riess, H
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Noch immer wird ein großer Teil der kolorektalen Primärtumoren erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Die Metastasierung, insbesondere die hepatische, bestimmt Verlauf uns Prognose der Erkrankung. So haben bis zu 25% der Patienten bereits bei Erstdiagnose des kolorektalen Karzinoms sogenannte "synchrone" Metastasen, die bei der Hälfte der Fälle ausschließlich in der Leber lokalisiert sind [13, 16–18, 22]. Intraoperativ lassen sich bei bis zu 10% der Patienten mit T3/T4 Tumoren durch Ultraschalluntersuchung präoperativ nicht diagnostizierte Metastasen in der Leber nachweisen [10].Nach primärer RO-Resektion des Tumors und der regionalen Lymphknoten treten im weiteren Verlauf in 35 bis 50% Lokalrezidive oder Metastasen auf. Bei etwa 46% dieser Patienten ist die Leber befallen, bei 16% ist sie das einzige befallene Organ [42]. Zum Zeitpunkt des tumorbedingten Todes besteht schließlich bei 70% der Patienten eine Tumorinfiltration der Leber [28]. Die Leber ist somit das Schlüsselorgan im Prozeß der Metastasierung und wird selbst zum Ausgangspunkt der weiteren Metastasierung. Daher stellt die Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Lebermetastasentherapie kolorektaler Karzinome eine potentielle Möglichkeit zur Prognoseverbesserung der betroffenen Patienten dar, wie dies überzeugend für die Metastasenchirurgie mit Langzeitremissionen und Heilungschance bei ausgewählten Patienten gezeigt wurde [27]. Neue diagnostische Hilfsmittel, die prä-, intra-, und postoperative mit hoher Sensitivität den Nachweis einer Lebermetastasierung erlauben, optimierte Operationstechniken sowie perkutane Interventionsmöglichkeiten eröffnen neue Behandlungsoptionen bei Lebermetastasen und fordern eine vergleichende Bewertung möglicher Behandlungsstrategien durch klinische Studien. Gegenwärtig werden jedoch die einzelnen Methoden und ihre Indikationen vielfach kontrovers beurteilt. Eine definitive Klärung durch prospektive fachübergreifende Studien ist nicht in Sicht. So wird die Entscheidungsfindung bei der Therapiewahl mit Abwägung der verschiedenen Therapiemodalitäten zunehmend komplizierter und sollte im interdisziplinären onkologischen Konsil erfolgen.Im folgenden sollen daher neben der regionalen Chemotherapie von Lebermetastasen kolorektaler Karzinome kurz konkurrierende Therapiemodalitäten dargestellt und die Möglichkeit multimodaler Therapiekonzepte aufgezeigt werden.
ISSN:2731-7226
2731-7234
DOI:10.1007/s007610050178