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Interdisziplinäre Betrachtung eines manualtherapeutischen Patientengutes

HintergrundZusammenhänge zwischen den beiden Fachdisziplinen der Kieferorthopädie und Orthopädie werden bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts diskutiert. Trotzdem ist eine kooperative Patientenbetreuung selten.Patienten und MethodenInsgesamt 262 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 6,90±2,83 Ja...

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Published in:Manuelle Medizin 2006-02, Vol.44 (1), p.12-16
Main Authors: Korbmacher, H., Koch, L., Eggers-Stroeder, G., Kahl-Nieke, B.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:HintergrundZusammenhänge zwischen den beiden Fachdisziplinen der Kieferorthopädie und Orthopädie werden bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts diskutiert. Trotzdem ist eine kooperative Patientenbetreuung selten.Patienten und MethodenInsgesamt 262 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 6,90±2,83 Jahren und einer funktionell, palpatorisch und radiologisch nachgewiesenen Asymmetrie im Bereich der oberen Halswirbelsäule wurden hinsichtlich ihrer kieferorthopädischen Befunde in der sagittalen Ebene untersucht. Des Weiteren wurde der Muskeltonus durch einen Haltungsleistungstest nach Matthiass überprüft. Retrospektiv wurde die Anzahl der manualtherapeutischen Interventionen registriert und mögliche Korrelationen zu dem kieferorthopädischen Befund in der Sagittalebene und dem Muskeltonus evaluiert.ErgebnisseInnerhalb des manualmedizinisch auffälligen Patientengutes wiesen 84,2% der Kinder eine sagittal dysgnathe Relation auf, die sich mit 43,8% auf eine Klasse-II.1-, mit 9,6% auf eine Klasse-II.2- und mit 30,8% auf eine Klasse-III-Relation verteilte. Bei der Evaluation möglicher Korrelationen zeigte sich bei den Dysgnathien eine statistisch hochsignifikante Korrelation zu einem hypotonen Muskeltonus. Es konnte keine Korrelation zwischen der Anzahl der manualtherapeutischen Interventionen und sagittaler Dysgnathie sowie Muskeltonus ermittelt werden.SchlussfolgerungKinder mit Asymmetrien im Bereich der oberen Halswirbelsäule weisen vermehrt sagittal dysgnathe Kieferrelationen auf. Aufgrund der nachgewiesenen Korrelation zwischen einer Schwäche des Binde- und Stützgewebes und einem dysgnathen Befund kommt dem therapeutischen Ansatz einer Stärkung des Muskeltonus eine besondere Bedeutung zu. Ein pathologischer kieferorthopädischer Befund sowie eine diagnostizierte Haltungsschwäche haben keinen Einfluss auf die Anzahl der manualtherapeutischen Interventionen zu einer erfolgreichen Symmetrisierung.
ISSN:0025-2514
1433-0466
DOI:10.1007/s00337-005-0404-2