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Isovolumische Hämofiltration während und nach extrakorporaler Zirkulation kann die kardiopulmonale Funktion nicht verbessern

Untersuchungsgegenstand war der Einfluss der Hämofiltration auf die Funktion von Herz und Lunge, auf den Entzündungsprozess sowie auf das Ausmaß der Ödembildung nach extrakorporaler Zirkulation (EKZ). Um den Effekt der Hämofiltration unabhängig von einer Hämokonzentration zu erfassen, wurde eine iso...

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Published in:Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Thorax- und Gefässchirurgie, 2002-04, Vol.16 (2), p.59-66
Main Authors: Eising, G. P, Schad, H, Heimisch, W, Bernhard-Abt, A, Ettner, U, Schäffer, E, Tassani, P, Mendler, N, Lange, R
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Untersuchungsgegenstand war der Einfluss der Hämofiltration auf die Funktion von Herz und Lunge, auf den Entzündungsprozess sowie auf das Ausmaß der Ödembildung nach extrakorporaler Zirkulation (EKZ). Um den Effekt der Hämofiltration unabhängig von einer Hämokonzentration zu erfassen, wurde eine isovolumische Hämofiltration durchgeführt.    Dazu wurden 26 Schweine einer 2 stündigen EKZ einschließlich 90min kardioplegischem Herzstillstand und anschließender 30min Reperfusion unterzogen. Bei 13 Tieren wurde eine Hämofiltration durchgeführt, und zwar für 30min während der Reperfusionszeit und für weitere 30min nach Ende der EKZ. Das abfiltrierte Volumen wurde durch Ringerlaktat ersetzt. Die Nachbeobachtungszeit nach Ende der EKZ betrug 5 Std. Ergebnisse Nach Ende der EKZ zeigte sich in beiden Gruppen eine gleichermaßen eingeschränkte linksventrikuläre Funktion, die durch eine erhöhte Herzfrequenz sowie durch erniedrigten Aortendruck, Herzzeitvolumen und dp/dtmax zum Ausdruck kommt. Auch die Lungenfunktion war signifikant eingeschränkt. So blieb zwar das pulmonale Shuntvolumen unverändert, die pulmonale Compliance war jedoch um 10–15% veringert bei einem pulmonalen Gefäßwiderstand, der doppelt so hoch war wie vor Beginn der EKZ. Die Alveolo-arterielle Sauerstoffpartialdruck Differenz blieb bei den Kontrolltieren unverändert, während sie nach Hämofiltration bis zu 34% erhöht war. Post mortem Messungen des Wassergehaltes vom Myokard sowie von der rechten Lunge wiesen in beiden Gruppen ähnliche Werte auf, während die linke Lunge in der HF-Gruppe einen 10% höheren Wassergehalt zeigte als in der Kontrollgruppe. Nach Ende der EKZ kam es in der Kontrollgruppe zu einem signifikanten Anstieg der TNF-α und IL-10 Plasmaspiegel, der nach Hämofiltration nicht nachweisbar war. Histologische Untersuchungen des Myokards nach Versuchsende ergaben keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen hinsichtlich der Qualität und der Quantität der leukozytären Infiltration in das Gewebe. Schlussfolgerung Die vorliegende Studie konnte den negativen Einfluss der EKZ auf die kardiopulmonale Funktion am Schweinemodell bestätigen. Die intraoperative Hämofiltration ohne Hämokonzentration konnte in der vorliegenden Versuchsanordnung die kardio-pulmonale Funktion, trotz dokumentierter Reduktion inflammatorischer Mediatoren, nicht positiv beeinflussen. Dies steht im Widerspruch zu den Ergebnissen aus der pädiatrischen Kardiochirurgie. Am ehesten sind die Unterschiede darauf zurückzuführen, das
ISSN:0930-9225
1435-1277
DOI:10.1007/s003980200011