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Mobilisation der Interphalangealgelenke: eine neue Perspektive
Die Hand des Menschen ist in Form und Konstruktion weit mehr als nur eine „Greifvorrichtung“. Dabei wird die proximal angelegte Hand als Haltehand und die distal angelegte Hand als Arbeitshand verwendet, im Fall des dorsovolaren translatorischen Gleitens von dorsal und volar, im Falle des radioulnar...
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Published in: | Manuelle Medizin 2019-06, Vol.57 (3), p.188-191 |
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Main Authors: | , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Die Hand des Menschen ist in Form und Konstruktion weit mehr als nur eine „Greifvorrichtung“. Dabei wird die proximal angelegte Hand als Haltehand und die distal angelegte Hand als Arbeitshand verwendet, im Fall des dorsovolaren translatorischen Gleitens von dorsal und volar, im Falle des radioulnaren Gleitens von radial und ulnar. See PDF.] Anlage der dorsovolaren Gleitmobilisation an einem Median-Sagittal-Schnitt eines Fingers, der mittels Thiel-Lösung konserviert wurde. 1 Phalanx proximalis, 2 Phalanx distalis, rot: Der Aufbau der Gelenkpartner und des Kapselbandapparats ermöglicht neben den Hauptbewegungsrichtungen Flexion und Extension in geringem Ausmaß Seitneigung und Rotationen nur als passives Begleitmuster der aktiven Bewegung [1]. Der Kapselbandapparat wird von dem paarig angelegten Lig. collaterale und Lig. collaterale accessorium sowie von einer palmaren Platte (Lig. palmare) gebildet. Die Innervation wird durch die Nn. digitales dorsales (aus N. radialis und N. ulnaris) und die Nn. digitales palmares (aus N. medianus und N. ulnaris) gebildet. Angesichts der fixen Länge unserer Gliedmaßen ergibt sich eine mathematische Beziehung zwischen den Gelenkwinkeln und der Position der Hand im Raum. Dies erlaubt dem Gehirn, die Position der Hand im Raum am Ende eines Bewegungsvorgangs zu schätzen, vorausgesetzt, die Gelenkwinkel und die Gliedmaßenlänge sind bekannt. Kenneth Craik formulierte diesen Begriff in den 1940er Jahren und beschrieb sie als „small scale model of external reality“. Dabei greift das Gehirn auf bereits bekannte Muster zurück [3]. Besonders beachtenswert ist, dass es dem ZNS möglich ist, aus der Information des aktuellen Zustands nicht nur die Bewegung im Voraus zu planen, sondern auch den daraus zu erwartenden sensorischen Input zu antizipieren. Dabei wird eine Kopie des motorischen Befehls in Form einer Efferenzkopie abgelegt. Dies wird als „feedforward model“ bezeichnet. Einkommende sensorische Signale werden bestätigt und nur im Falle einer Nichtübereinstimmung werden Korrekturen der Bewegung notwendig bzw. sind höhere motorische Zentren miteinzuziehen. Im Falle eines Feedback-Systems müsste jedes eintreffende Signal erneut analysiert und verrechnet werden. Die Schwäche dieses Systems liegt in der Abhängigkeit vom bestmöglichen sensorischen Signal sowie vom Zustand des Erfolgsorgans, im beschriebenen Fall der Hand. Im Hinterhorn schalten die Neurone auf „wide dynamic rage neurons“ (WDR-Neurone) um. Hier zeigen Stimulationen des |
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ISSN: | 0025-2514 1433-0466 |
DOI: | 10.1007/s00337-019-0535-5 |