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Beeinflusst die Myokardprotektion während koronarer Bypassoperationen die klinischen Patientenergebnisse?
In Vorstudien konnten wir belegen, dass kontinuierliche antegrade Koronarperfusion mit warmen ultrakurz wirkendem Beta-Blocker (Esmolol/ES) angereichertem Blut den funktionellen und strukturellen Schutz der Herzmuskelzellen unter aortokoronaren Bypassoperation im Vergleich mit konventioneller Bretts...
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Published in: | Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Thorax- und Gefässchirurgie, 2003-04, Vol.17 (2), p.64-68 |
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Main Authors: | , , , , , , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
Subjects: | |
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Summary: | In Vorstudien konnten wir belegen, dass kontinuierliche antegrade Koronarperfusion mit warmen ultrakurz wirkendem Beta-Blocker (Esmolol/ES) angereichertem Blut den funktionellen und strukturellen Schutz der Herzmuskelzellen unter aortokoronaren Bypassoperation im Vergleich mit konventioneller Brettschneider-Kardioplegie (BKP) verbessert. Ziel unserer Studie war der Vergleich der beiden Protektionstechniken in Bezug auf die postoperativen klinischen Ergebnisse. Hierfür analysierten wir 150 aufeinanderfolgende Patienten retrospektiv, die mit herkömmlicher Brettschneidertechnik protektioniert worden waren und verglichen diese mit 150 Patienten, die mit kontinuierlichen warmen Blut, welches mit einem ultrakurz wirkenden Beta-Blocker angereichert war, am schlagenden Herzen mit arteriellen und venösen koronaren Bypässen versorgt worden waren. Beide Gruppen zeigten vergleichbare Werte für Alter, Geschlecht, präoperativer linksventrikulärer Funktion, präoperatives Vorhandensein von Niereninsuffizienz und neurologischen Vorschädigungen. Sie wurden im gleichen Zeitraum operiert. Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf die perioperative Infarktrate, Gabe von positiv inotroper Medikation, Anwendung von kreislaufunterstützenden Systemen, Dauer der Nachbeatmung, Dauer des postoperativen Intensivstationsaufenthaltes, des Mobilisationszeitraum, Häufigkeit der postoperativer Niereninsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, neurologischen Auffälligkeiten, Infektionshäufigkeit und 30-Tage-Mortalität. Esmolol-Patienten (ES) wurden signifikant seltener auf die Intensivstation zurückverlegt (3 von 150=2,2% [95% Konfidenzinterval: 0-4-2%] gegen 13 von 150=8,7% [KI 4,2–13,2%]; p=0,010). Außerdem wiesen ES-Patienten eine kürzere Krankenhausverweildauer auf (ES: 12,3±4,8Tage [95%-Konfidenzinterval 11,5–13,0] im Vergleich BKP-Patienten 13,5±3,8 [95%-KI 12,9–14,1] Tage; p=0,013). Damit wurden 159 Patiententage auf Normalstation gespart. Zusätzlich lagen die Kosten für die Beta-Blockade-Behandlung bei durchschnittlich 60 Euro im Vergleich zu 120 Euro für die Brettschneider-Kardioplegie-Technik pro Patient. Unsere Daten zeigten keine Unterschiede im klinischen Ergebnis zwischen den Gruppen, jedoch sehr wohl einen Unterschied in den tatsächlichen Kosten. |
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ISSN: | 0930-9225 1435-1277 |
DOI: | 10.1007/s00398-003-0387-z |