Transitionsmedizin – strukturelle Lösungsansätze

• Published in: Der Internist (Berlin) 2018, Vol.59 (11), p.1128-1132
• Main Authors: Müther, S., Oldhafer, M., Siegmund, B.
• Format: Article
• Language: ger
• Subjects: Cardiology; Family Medicine; Gastroenterology; General Practice; Hepatology; Internal Medicine; Medicine; Medicine & Public Health; Nephrology; Schwerpunkt: Transitionsmedizin
• ISSN: 0020-9554; 1432-1289
• DOI: 10.1007/s00108-018-0499-x

Zusammenfassung Chronisch kranke Jugendliche stellen eine relevante Patientengruppe dar, die bei Erreichen der Volljährigkeit in die Betreuung der Erwachsenenmedizin überführt werden sollte. Hier kommen also 2 Probleme zusammen, erstens die Phase der Pubertät an sich, die auch für gesunde Jugendliche eine Herausforderung darstellt, sowie zweitens der Übergang in die neue Struktur der Erwachsenenmedizin. Bezüglich dieser Transitionsphase wurden in Deutschland erhebliche Versorgungsdefizite erkannt, die andere Länder durch die Einrichtung sogenannter Transitionskliniken schon adressiert haben. Im vorliegenden Beitrag wird zunächst auf die Herausforderung der Transition und die daraus resultierenden Punkte und Forderungen für ein Transitionsprogramm eingegangen. Anknüpfend soll am Beispiel des Berliner TransitionsProgramms (BTP) eine Rahmenstruktur vorgestellt werden, die inhaltlich und strukturell die Transition für verschiedenste chronische Erkrankungen ermöglicht. Das BTP betreut den über 2 Jahre angelegten Transitionsprozess durch Transitionsgespräche, ein Transitionsheft, eine strukturierte Epikrise sowie ein Fallmanagement, das die Jugendlichen beim Übergang unterstützt und den Kontakt hält, um Unterbrechungen der Behandlungskontinuität zu vermeiden. Es ist gelungen, zumindest mit einem Teil der Krankenkassen eine finanzielle Vergütung für den zeitlich aufwendigen Prozess zu erreichen. Damit nimmt aus unserer Sicht das BTP eine Modellfunktion in Deutschland ein.