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Der Notfalldatensatz für die elektronische Gesundheitskarte aus allgemeinmedizinischer Sicht

Zusammenfassung Hintergrund Um den Zugang zu Informationen zur Patientenvorgeschichte in Notfallsituationen zu verbessern, sollen zukünftig Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden. Als Grundlage wurde von der Bundesärztekammer ein Notfalldatensatz entwickelt, der die...

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Published in:Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2016, Vol.92 (5), p.203-207
Main Authors: Born, Judith, Albert, Jürgen, Butz, Norbert, Jendyk, Ralf, Loos, Stefan, Maisel, Peter, Schenkel, Johannes, Juhra, Christian
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Um den Zugang zu Informationen zur Patientenvorgeschichte in Notfallsituationen zu verbessern, sollen zukünftig Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden. Als Grundlage wurde von der Bundesärztekammer ein Notfalldatensatz entwickelt, der die Möglichkeit bietet, Informationen zu bestehenden Diagnosen, Medikation, Allergien, Implantaten sowie andere notfallmedizinisch relevante Hinweise einzutragen. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde der Notfalldatensatz unter anderem im Hinblick auf die inhaltliche Akzeptanz und den potenziellen Nutzen aus Sicht von Allgemeinmedizinern getestet. Methoden Zur Testung des Notfalldatensatzes wurde eine zweistufige explorative Studie durchgeführt. In Studienphase I legten 13 Allgemeinmediziner insgesamt 64 Notfalldatensätze an und bewerteten anschließend das Datenmodell und den Anlageprozess anhand eines teilstandardisierten Fragebogens. In Studienphase II wurden diese Notfalldatensätze anschließend aus notfallmedizinischer Perspektive von in Notaufnahmen tätigen Ärzten, Notärzten und Rettungsassistenten evaluiert. Der gesamte Prozess der explorativen Validierung wurde rein papierbasiert durchgeführt. Ergebnisse Der papierbasierte Anlageprozess wurde von einem Großteil der Ärzte als unproblematisch (69%), ohne EDV-Unterstützung jedoch als zu zeitaufwendig eingeschätzt (62%). Der potenzielle Nutzen des Notfalldatensatzes bei den betrachteten Risikogruppen wurde sowohl von einem Großteil der Allgemeinmediziner als auch von der großen Mehrheit der Notaufnahme-Ärzte, Notärzte und Rettungsassistenten als sehr hoch oder hoch bewertet. Allerdings zeigen die Studienergebnisse auch, dass in vielen Fällen einzelne von den Notfallmedizinern als relevant erachtete Diagnosen, Medikamente oder Allergien von den anlegenden Allgemeinmedizinern nicht von der Patientenakte in den Notfalldatensatz übernommen wurden. Schlussfolgerungen Die Studienergebnisse weisen auf eine hohe inhaltliche Akzeptanz und ein großes Nutzenpotenzial des Notfalldatensatzes hin. Von einer effizienten Unterstützung des Anlageprozesses durch Arztinformationssysteme sowie Informationsmaterialien und Schulungsangebote erhoffen sich die Studienteilnehmer eine Erleichterung des Anlageprozesses.
ISSN:1433-6251
1439-9229
DOI:10.3238/zfa.2016.0203-0207