Loading…

Den Heilpraktikerberuf abschaffen?: Pro und Contra in einer aktuellen Debatte

Zusammenfassung Die Abschaffung des Heilpraktikerberufs und der Alternativen Heilverfahren (AHV) wird in Deutschland zurzeit intensiv diskutiert. Ziel dieses Beitrags ist es, über die vorgebrachten Argumente zu informieren und dadurch die Debatte innerhalb der Allgemeinmedizin zu intensivieren. Kons...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published in:Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2018, Vol.94 (7-8), p.296-302
Main Authors: van den Bussche, Hendrik, Schmacke, Norbert
Format: Article
Language:ger
Subjects:
Online Access:Get full text
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Summary:Zusammenfassung Die Abschaffung des Heilpraktikerberufs und der Alternativen Heilverfahren (AHV) wird in Deutschland zurzeit intensiv diskutiert. Ziel dieses Beitrags ist es, über die vorgebrachten Argumente zu informieren und dadurch die Debatte innerhalb der Allgemeinmedizin zu intensivieren. Konsens zwischen beiden Autoren besteht dahingehend, dass alle von den Krankenkassen übernommenen Verfahren gleichermaßen dem „allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse” entsprechen sollten. Patientinnen und Patienten, die AHV in Anspruch nehmen, müssten diese also selbst bezahlen, so lange es für die jeweiligen AHV keinen Nachweis der Wirksamkeit gibt. Die Durchsetzung dieser Forderung ist schwierig, weil AHV sich großer Beliebtheit erfreuen: in der Bevölkerung, in Parteien, bei Krankenkassen und in der Ärzteschaft. Dissens zwischen beiden Autoren besteht bezüglich pauschalisierender Zuschreibungen ohne wissenschaftliche Belege, z.B. dass aufgrund der staatlichen Anerkennung Patientinnen und Patienten Heilpraktiker als staatlich geprüfte Heiler ansehen würden – äquivalent zu Ärztinnen und Ärzten. Strittig ist weiter, wie leicht Patientinnen und Patienten einen verdeckten Placeboeinsatz durchschauen können. Schließlich gibt es unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Folgen der Abschaffung des Heilpraktikerberufs und darüber, ob dies politisch überhaupt realisierbar wäre.
ISSN:1433-6251
1439-9229
DOI:10.3238/zfa.2018.0296-0302