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Zentrale Notaufnahme einer Universitätsklinik: Vergleich der Patientenallokation durch Pflegekräfte oder Allgemeinmediziner

Zusammenfassung Hintergrund In der zentralen Notaufnahme (ZNA) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist seit 2012 ein allgemeinmedizinischer Dienst Bestandteil der klinischen Versorgung. Die Allokation der Patienten erfolgt durch erfahrene Pflegekräfte, sog. Gatekeeper. Eine Ergänzung d...

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Published in:Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2019, Vol.95 (6), p.252-258
Main Authors: Oltrogge, Jan Hendrik, Brandt, Bettina, Mayer-Runge, Ulrich, Scherer, Martin
Format: Article
Language:ger
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund In der zentralen Notaufnahme (ZNA) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist seit 2012 ein allgemeinmedizinischer Dienst Bestandteil der klinischen Versorgung. Die Allokation der Patienten erfolgt durch erfahrene Pflegekräfte, sog. Gatekeeper. Eine Ergänzung dieser pflegerischen Triage durch senior doctors wurde bereits als Faktor zur Verminderung der Patientenzahlen von Notaufnahmen erforscht. Die Studie sollte ergründen, welchen klinischen Fächern die pflegerischen Gatekeeper (GK) die Patienten zuteilen und ob sich die Allokation durch einen GK von der Zuteilung durch einen in der ZNA tätigen Facharzt für Allgemeinmedizin (FA) unterscheidet. Methoden In einer Querschnittsstudie wurden an drei Tagen im Juli 2018 von 10–18 Uhr anonymisierte prozedurale Daten sämtlicher Patienten der ZNA erhoben. Die tatsächliche Allokation durch sechs GK wurde mit der „hypothetischen“ Allokation durch einen FA mittels deskriptiver Statistik und Berechnung der Interrater-Reliabilität verglichen. Ergebnisse Von insgesamt 246 Patienten im Beobachtungszeitraum stellten sich 72,4 % fußläufig vor und 50,4 % kamen auf eigenen Entschluss ohne vorherigen ärztlichen Kontakt. Insgesamt wurden 78,9 % initial in Wartezimmer triagiert. Die häufigsten Allokationen fußläufiger Patienten waren Innere Medizin (24,7 %), Unfallchirurgie (19,1 %) und Allgemeinmedizin (13,5 %), nach hypothetischer Allokation des FA lag der Anteil der Allgemeinmedizin bei 43,3 %. Diese hypothetische Entlastung betraf verschiedene klinische Fächer der ZNA. Schlussfolgerungen Die Inanspruchnahme der ZNA des UKE durch fußläufige Patienten und „Selbsteinweiser“ ist erheblich. Der allgemeinmedizinische Dienst der ZNA könnte den größten Anteil an der initialen Behandlung von fußläufigen Patienten übernehmen. Dieses Entlastungspotenzial wird aktuell nicht ausgeschöpft.
ISSN:1433-6251
1439-9229
DOI:10.3238/zfa.2019.0252-0258