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Kann der Einsatz anästhetisierender Antikonvulsiva beim Status epilepticus das Outcome verschlechtern?
Zusammenfassung Hintergrund und Fragestellung Aufgrund einer zunehmenden Zahl von Publikationen, die den Einsatz der Intubationsnarkose (ITN) zumindest bei nonkonvulsivem Status epilepticus (NKSE) kritisch hinterfragen lassen, wurde eine retrospektive Datenbankanalyse durchgeführt. Ziel war es zu üb...
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Published in: | Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin Intensivmedizin und Notfallmedizin, 2018-03, Vol.113 (2), p.108-114 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Aufgrund einer zunehmenden Zahl von Publikationen, die den Einsatz der Intubationsnarkose (ITN) zumindest bei nonkonvulsivem Status epilepticus (NKSE) kritisch hinterfragen lassen, wurde eine retrospektive Datenbankanalyse durchgeführt. Ziel war es zu überprüfen, ob die Anwendung anästhetisierender Antikonvulsiva in Verbindung mit einer ITN mit einem erhöhten Risiko assoziiert ist, zu versterben oder ein neues Defizit davon zu tragen.
Methode
Es wurden alle Status-epilepticus(SE)-Behandlungen in der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Rostock in der Zeit vom 01.01.2000 bis zum 31.12.2009 erfasst und bezüglich Schwere der Statusform bei Aufnahme, Mortalität und Behinderungsgrad bei Entlassung ausgewertet.
Ergebnisse
Von 167 Behandlungsepisoden eines SE erfolgten 34 mit ITN. Patienten, die mit ITN behandelt worden waren, hatten gegenüber den anderen ein mehr als 2‑fach erhöhtes Risiko zu versterben. Aufgrund des geringen Stichprobenumfangs wurde dieser Unterschied jedoch nicht signifikant (
p
= 0,09). Von 5 Patienten, die mit ITN behandelt worden waren, verstarben 4 an kardiopulmonalen Komplikationen. Bei Entlassung lag bei den mit ITN behandelten Patienten ein signifikant höherer Behinderungsgrad gemessen mit der Modified Rankin Scale vor als in der Vergleichsgruppe (
p
= 0,03). Eine Subgruppenanalyse ergab, dass es insbesondere in Behandlungsepisoden eines NKSE mit Bewusstseinsstörung bei Behandlung mit ITN häufiger zu einem neuen Defizit oder einem Versterben kam als bei konservativer Behandlung (
p
= 0,012).
Diskussion
Bei der Indikationsstellung zur ITN bei nonkonvulsiven Statusformen sollten Nutzen und Risiko gut gegeneinander abgewogen werden. |
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ISSN: | 2193-6218 2193-6226 |
DOI: | 10.1007/s00063-017-0269-x |