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Inzidenzzunahme des papillären Schilddrüsenkarzinoms in Deutschland
Zusammenfassung Hintergrund Die Inzidenz von Schilddrüsenkrebs (SDK), einem seltenen Malignom, ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Als mögliche Ursachen für den Inzidenzanstieg werden eine Zunahme der diagnostischen Aktivität, oberirdische Kernwaffentests seit dem Zweiten Weltkrieg sowie...
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Published in: | Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2014, Vol.57 (1), p.84-92 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
Hintergrund
Die Inzidenz von Schilddrüsenkrebs (SDK), einem seltenen Malignom, ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Als mögliche Ursachen für den Inzidenzanstieg werden eine Zunahme der diagnostischen Aktivität, oberirdische Kernwaffentests seit dem Zweiten Weltkrieg sowie die Tschernobyl-Katastrophe diskutiert.
Zielsetzung
Darstellung der Inzidenzentwicklung von SDK in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2008 separat nach Tumorhistologie und Geschlecht sowie der SDK-Inzidenz nach Kreisen und Geschlecht in Deutschland.
Methoden
Sämtliche Neuerkrankungen an SDK (ICD-10 Schlüssel, C73) aus den Jahren 2003 bis 2008 werden vom Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut bezogen sowie amtliche Bevölkerungs- und Mortalitätsdaten verwendet. Altersspezifische und altersstandardisierte Inzidenzraten (ASIR) werden separat nach Geschlecht und Tumorhistologie berechnet.
Ergebnisse
Die ASIR von SDK stieg zwischen 2003 bis 2008 von 2,7 auf 3,4 (Männer) sowie von 6,5 auf 8,9 (Frauen) pro 100.000 pro Jahr an. Dieser Anstieg ist nahezu ausschließlich auf die Zunahme der Inzidenz des papillären SDK zurückzuführen, vor allem der Kategorie TNM-T1. Die Inzidenzverteilung in Deutschland ist durch einen deutlichen Nord-Süd-Anstieg gekennzeichnet.
Diskussion
Die Ursache für den erheblichen Anstieg der beobachteten SDK-Inzidenz in den letzten Jahrzehnten ist unbekannt. Der beobachtete Nord-Süd-Anstieg der SDK-Inzidenz in Deutschland könnte zum Teil auf langfristige Unterschiede in der Jodversorgung der Bevölkerung zurückzuführen sein.
Schlussfolgerung
Eine epidemiologische Studie zur Erforschung der Ursachen für den Anstieg der SDK-Inzidenz sowie für die regionalen Unterschiede in Deutschland wird empfohlen. |
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ISSN: | 1436-9990 1437-1588 |
DOI: | 10.1007/s00103-013-1884-1 |