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Der Stellenwert gesundheitsbewusster Ernährungsbildung in der Schule: Ergebnisse einer Analyse ausgewählter deutscher Rahmenlehrpläne

Zusammenfassung Einleitung Übergewicht, auch bei Kindern und Jugendlichen, stellt national wie international ein großes Problem dar, welches stark mit Ernährung verknüpft ist. Ernährungsgewohnheiten werden bereits früh geprägt und können Einfluss auf die Krankheitsentstehung nehmen. Schulen als Lern...

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Published in:Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2022-07, Vol.65 (7-8), p.814-822
Main Authors: Prade, Louisa, Richter, Matthias, Stangl, Gabriele I., Hoßfeld, Uwe, Fink, Astrid, Knöchelmann, Anja
Format: Article
Language:ger
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Summary:Zusammenfassung Einleitung Übergewicht, auch bei Kindern und Jugendlichen, stellt national wie international ein großes Problem dar, welches stark mit Ernährung verknüpft ist. Ernährungsgewohnheiten werden bereits früh geprägt und können Einfluss auf die Krankheitsentstehung nehmen. Schulen als Lern- und Lebensorte können dabei ausgewogene und nachhaltige Ernährungsgewohnheiten fördern. Ziel der vorliegenden Arbeit war daher die Analyse ausgewählter Lehrpläne zur Ernährungsbildung (EB), um darauf basierend Defizite und Verbesserungsvorschläge für die schulische EB herauszuarbeiten. Methodik Untersucht wurden naturwissenschaftliche und hauswirtschaftliche Rahmenlehrpläne weiterführender allgemeinbildender Schulen der neuen Bundesländer in der aktuellsten Version bis 2019 mittels qualitativer Lehrplananalyse. Im Fokus standen Ernährungsthemen sowie deren Vertiefungsmöglichkeiten, praktische Umsetzung und Zeitumfang. Ergebnisse und Diskussion Ernährung und Humanbiologie werden vorrangig bis Klasse 8 in allen Lehrplänen unterrichtet, komplexere Themen größtenteils ab Klasse 9. Konkrete alltagsrelevante Lerninhalte zu praktischen Ernährungsweisen, zur Lebensmittelqualität sowie zur Rolle der Ernährung für die Krankheitsprävention können die Ernährungskompetenzen der Schüler:innen maßgeblich verbessern, finden jedoch derzeit zu wenig Beachtung in den Lehrplänen. Die Hauswirtschaftsfächer thematisieren u. a. Verbraucherthemen, werden aber nicht an Gymnasien bzw. nicht in allen Bundesländern angeboten. Wahlbereiche und Leistungskurse können die EB ergänzen, sind aber nicht an allen Schulen Teil des Lehrplans. Der Zeitumfang und die praktische Umsetzung für die EB sind u. a. stark von schulinternen Faktoren abhängig. Es lassen sich teilweise erhebliche Defizite in der EB feststellen. Schlussfolgerung Als sinnvoll erachtet werden eine intensivierte EB in höheren Jahrgängen, die Einführung von Hauswirtschaftsfächern in allen Schulformen und eine Vereinheitlichung der Lehrplaninhalte zwischen den einzelnen Bundesländern.
ISSN:1436-9990
1437-1588
DOI:10.1007/s00103-022-03544-9