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Aktuelle Entwicklungen in der chirurgischen Primär- und Sekundärversorgung von Mittelgesichts- und periorbitalen Traumata

Zusammenfassung Frakturen der Periorbita und des Mittelgesichts gehören zu den häufigsten knöchernen Gesichtsverletzungen. Die ästhetische und funktionelle Rekonstruktion stellt eine Herausforderung im klinischen Alltag dar. Dieser Beitrag illustriert aktuelle Entwicklungen in der chirurgischen Prim...

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Published in:HNO 2022-10, Vol.70 (10), p.756-764
Main Authors: Modabber, A., Winnand, P., Hölzle, F., Ilgner, J., Hackenberg, S.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Frakturen der Periorbita und des Mittelgesichts gehören zu den häufigsten knöchernen Gesichtsverletzungen. Die ästhetische und funktionelle Rekonstruktion stellt eine Herausforderung im klinischen Alltag dar. Dieser Beitrag illustriert aktuelle Entwicklungen in der chirurgischen Primär- und Sekundärversorgung von Mittelgesichts- und periorbitalen Traumata. Resorbierbare Patches und Folien steigern die anatomische Rekonstruktionsfähigkeit und ermöglichen die Versorgung ausgedehnter Orbitafrakturen. Orbitafrakturen unter Beteiligung abstützender Leitstrukturen werden vorteilhaft mithilfe von patientenspezifischen Implantaten (PSI), die durch computergestützte Fertigungstechniken hergestellt und navigiert positioniert werden, rekonstruiert. Sind Spätkomplikationen wie Bulbusfehlstellungen und Enophthalmus nach dem ersten Eingriff aufgetreten, können diese durch eine überkorrigierende Wiederherstellung des orbitalen Volumens angegangen werden. Die Verwendung von PSI zur initialen Frakturversorgung des Mittelgesichts ist noch nicht etabliert, kann aber bei Reosteotomien fehlkonsolidierter Fragmente sinnvoll sein. Ausgedehnte Mittelgesichtsdefekte mit signifikanter Weichgewebebeteiligung können mithilfe mikrovaskulärer Transplantate rekonstruiert werden. Rekonstruktive Folgeeingriffe können orthognathe Korrekturen und lokale Lappenplastiken bedeuten. Letztlich bietet die Integration und Weiterentwicklung computergestützter Techniken heutzutage individualisierte Rekonstruktionsmöglichkeiten, die eine sinnvolle Alternative zu konventionellen Implantaten und Kompressionsminiplatten darstellen können. Zukünftige Entwicklungen fokussieren die Suche nach innovativen Biomaterialien, die in computergestützte Planungs- und Herstellungsprozesse integriert werden.
ISSN:0017-6192
1433-0458
DOI:10.1007/s00106-022-01226-1