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Neue Formeln zur Schätzung der Nierenfunktion – Bedeutung für die Dosierung nierengängiger Arzneimittel

Zusammenfassung Hintergrund Generell gilt, dass von der Nierenfunktion wichtige Therapieentscheidungen abhängen, weshalb ihrer korrekten Bestimmung große Bedeutung zukommt. Dies spielt auch eine wichtige Rolle, wenn die Arzneimitteldosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst wer...

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Published in:Innere Medizin (Heidelberg, Germany) Germany), 2024-03, Vol.65 (3), p.280-285
Main Author: Ebert, Natalie
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Generell gilt, dass von der Nierenfunktion wichtige Therapieentscheidungen abhängen, weshalb ihrer korrekten Bestimmung große Bedeutung zukommt. Dies spielt auch eine wichtige Rolle, wenn die Arzneimitteldosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angepasst werden soll. Ziel der Übersicht Im klinischen Alltag wird die Nierenfunktion fast immer mithilfe mathematischer GFR-Formeln ( GFR glomeruläre Filtrationsrate) geschätzt. Für die Berechnung des GFR-Werts benötigt man in der Regel das Alter und Geschlecht des Patienten und nierenspezifische endogene Biomarker. Die vorliegende Arbeit soll eine Übersicht über die Vor- und Nachteile der Biomarker Serumkreatinin und Cystatin C bei der Bestimmung der Nierenfunktion geben. Insbesondere bei Patienten mit deutlich verminderter oder erhöhter Muskelmasse ist Kreatinin für die GFR-Bestimmung nicht geeignet und Cystatin C sollte bestimmt werden. Auch werden die neueren GFR-Schätzformeln beschrieben; es wird dargestellt, für welche Patientengruppen sie mehr oder weniger gut geeignet sind. Datenlage Es liegen viele hochrangig publizierte Veröffentlichungen vor, die die Validität von GFR-Schätzformeln und den optimalen Einsatz endogener Biomarker untersuchen. Allerdings gibt es immer noch große Lücken bei Zulassungsstudien für Arzneimittel in Bezug auf ältere Patienten und Kinder. Schlussfolgerung Die geschätzte („estimated“) GFR (eGFR) ist nur eine grobe Schätzung der Nierenfunktion und sollte nicht als genauer Wert interpretiert werden. Eine Anpassung der Arzneimitteldosis kann bei Patienten ab einer GFR von 50 ml/min erforderlich sein und sollte insbesondere bei schwer eingeschränkter GFR (
ISSN:2731-7080
2731-7099
DOI:10.1007/s00108-023-01649-0