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Von der „Schizophrenie“ zur „Störung der Einheit des Selbst: Ursachen und Folgen der Umbenennung der Schizophrenie in Japan im Jahre 2002

Zusammenfassung Im August 2002 beschloss die Japanese Society of Psychiatry and Neurology die Umbenennung der Schizophrenie von „Sêshin Bunretsu Byô“ in „Tôgô Shicchô Shô“. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Revisionsprozesses der gängigen psychiatrischen Klassifikationssysteme ICD-10 und DSM-IV is...

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Published in:Nervenarzt 2011-09, Vol.82 (9), p.1160-1168
Main Authors: Umehara, H., Fangerau, H., Gaebel, W., Kim, Y., Schott, H., Zielasek, J.
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Im August 2002 beschloss die Japanese Society of Psychiatry and Neurology die Umbenennung der Schizophrenie von „Sêshin Bunretsu Byô“ in „Tôgô Shicchô Shô“. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Revisionsprozesses der gängigen psychiatrischen Klassifikationssysteme ICD-10 und DSM-IV ist diese Umbenennung von höchstem Interesse und ein bemerkenswerter Vorgang im Hinblick auf die zu erwartenden klinischen, sozialen und kulturellen Einflüsse eines eventuellen neuen Namens oder eines revidierten nosologischen Konstrukts. Der vorliegende Beitrag skizziert den Prozess der Umbenennung in Japan. Die Hintergründe der Umbenennung werden geschildert, und die Erwartungen, die japanische Mediziner, Patienten und ihre Familien mit der Umbenennung verknüpfen, werden analysiert. Ziel ist die Klärung der Frage, inwieweit das japanische Modell der Umbenennung als Vorbild für die Umsetzung und die Abschätzung der Folgen einer eventuellen nomenklatorischen oder nosologischen Neudefinition des Psychosebegriffes im Revisionsprozess von ICD-10 und DSM-IV dienen kann.
ISSN:0028-2804
1433-0407
DOI:10.1007/s00115-010-3208-0