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Ultrahochfeld-MRT im Kontext neurologischer Erkrankungen

Zusammenfassung Die Ultrahochfeldmagnetresonanztomographie (UHF-MRT) rückt zunehmend in den Fokus des medizinischen Forschungsinteresses. Sie ermöglicht dank des exzellenten Signal-Rausch-Verhältnisses (SRV) bei Feldstärken ab 7 Tesla (T) eine Bildgebung mit hoher räumlicher Auflösung und verbessert...

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Published in:Nervenarzt 2014-04, Vol.85 (4), p.445-458
Main Authors: Kuchling, J., Sinnecker, T., Bozin, I., Dörr, J., Madai, V.I., Sobesky, J., Niendorf, T., Paul, F., Wuerfel, J.
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Zusammenfassung Die Ultrahochfeldmagnetresonanztomographie (UHF-MRT) rückt zunehmend in den Fokus des medizinischen Forschungsinteresses. Sie ermöglicht dank des exzellenten Signal-Rausch-Verhältnisses (SRV) bei Feldstärken ab 7 Tesla (T) eine Bildgebung mit hoher räumlicher Auflösung und verbesserten Kontrastmechanismen in vivo. Im Kontext neuroimmunologischer Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose (MS), der Neuromyelitis optica (NMO) und des Susac-Syndroms ermöglicht die UHF-MRT eine detaillierte Einsicht in pathologische Prozesse z. B. hinsichtlich der Läsionsmorphologie und Venendichte. Des Weiteren können UHF-MRT-Biomarker wie die Sichtbarkeit einer zentralen Vene zunehmend zur differenzialdiagnostischen Unterscheidung dieser Krankheitsentitäten herangezogen werden. Bei vaskulären Erkrankungen zeichnet sich die UHF-MRT durch eine exzellente Darstellung normaler Gefäße, pathologischer Gefäßveränderungen und der Infarktmorphologie aus. Darüber hinaus können mithilfe der UHF-MRT im Bereich neurodegenerativer Erkrankungen neue diagnostische Marker definiert werden. Beispiele hierfür sind die Alterationen in der hippokampalen Formation bei Morbus Alzheimer und der Substantia nigra bei der Parkinson-Erkrankung. Bisherige Studien weisen jedoch Schwächen auf, wie geringe Fallzahlen, Selektionsbias oder verstärkte Neigung zu Bildartefakten. Ferner berücksichtigt das Studiendesgin vieler veröffentlichter Studien nicht die zunehmende klinische Bedeutung der Bildgebung bei einer Feldstärke von 3 T. Die Herausforderung der nahen Zukunft besteht darin, den bislang erzielten Erkenntnisgewinn, z. B. im Rahmen der Translation der Ergebnisse auf die 3-T-MRT, in der klinischen Routine zu etablieren. Langfristig ist die UHF-MRT als ein „high-end“-Diagnostikum bei sehr gezielten Fragestellungen denkbar, wenngleich diese neue Technologie aktuell nur einigen wenigen Forschungszentren zur Verfügung steht. Das Potenzial der UHF-MRT in der modernen Diagnostik muss durch zukünftige Studien näher untersucht und ggf. für die moderne Medizin nutzbar gemacht werden.
ISSN:0028-2804
1433-0407
DOI:10.1007/s00115-013-3967-5