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Häufigkeit von Wundinfektionen bei Verwendung eines Glycogelverbandes nach PEG-Anlage: Ergebnisse einer kontrollierten Studie
Zusammenfassung EINLEITUNG: Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) gilt als Mittel der Wahl bei länger dauernder künstlicher enteraler Ernährung. Wundinfektionen sind die häufigste Komplikation nach der PEG-Anlage. Durch eine standardisierte Vorgehensweise soll deren Häufigkeit niedrig gehal...
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Published in: | Wiener Klinische Wochenschrift 2008-04, Vol.120 (7-8), Article 224 |
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Main Authors: | , , , , , , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
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EINLEITUNG: Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) gilt als Mittel der Wahl bei länger dauernder künstlicher enteraler Ernährung. Wundinfektionen sind die häufigste Komplikation nach der PEG-Anlage. Durch eine standardisierte Vorgehensweise soll deren Häufigkeit niedrig gehalten werden. Das neu angelegte Stoma bedarf nach derzeitigem Standard einer täglichen Wundversorgung mit Reinigung und Verbandwechsel. Neue, bakteriostatische Glycogelverbände sind derzeit in der Stomaversorgung nach PEG-Anlage nicht untersucht. Wir haben einen Glycogelverband zur Wundversorgung mit dem herkömmlichen Verband im Hinblick auf Wundinfektionen analysiert. METHODE: Das herkömmliche Wundmanagement wurde mit einem Glycogelverband verglichen. 100 konsekutive Patienten wurden von August 2004 bis Jänner 2006 prospektiv, randomisiert im Hinblick auf das Auftreten von Wundinfektionen untersucht. Weiters wurden die Indikation, andere Komplikationen und die Mortalität erfasst. Die Austrittstelle wurde während der Hospitalisierung täglich nach einem Wundscore beurteilt, nach 30 Tagen erfolgte ein telefonisches follow-up. ERGEBNISSE: Bei 98 von 100 Patienten wurde erfolgreich eine PEG-Sonde angelegt, 48 Patienten erhielten einen trockenen, herkömmlichen Wundverband, 50 Patienten erhielten den zu prüfenden Verband. Die Indikation zur PEG-Anlage unterschied sich in beiden Gruppen nur geringfügig. Bei Patienten mit herkömmlichem Verband trat bei 88% (n = 42) keine relevante Infektion auf (50%, n = 24 mit Wundscore 0 oder 1; 38%, n = 18 mit Score 2). 10% (n = 5) hatten eine schwere lokale Infektion (Score 3), ein Patient (2%) hatte eine schwere Infektion mit notwendiger Entfernung der PEG (Score 4). Patienten mit Glycogelverband hatten in 88% (n = 44) keine relevante Infektion (54%, n = 27 mit Score 0 und 1; 34%, n = 17 mit Score 2). 8% (n = 4) hatten eine schwere lokale Infektion (Score 3), 2% (n = 1) hatten einen Score 4. 2% (n = 1) waren nicht auswertbar. DISKUSSION: Der Glycogelverband ist hinsichtlich Wundinfektionen dem trockenen Verbandwechsel ebenbürtig. Der Wegfall des täglichen Verbandwechsel könnte für den Patienten von Vorteil sein und bringt darüber hinaus eine Kosteneinsparung. |
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ISSN: | 0043-5325 1613-7671 |
DOI: | 10.1007/s00508-008-0959-8 |