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Chirurgische Therapie von Magenkarzinomen und Adenokarzinomen des ösophagogastralen Übergangs: Trends und Neuigkeiten

Zusammenfassung Hintergrund Die Inzidenz des Magenkarzinoms zeigt in der westlichen Welt in den letzten Jahrzehnten einen stetigen Rückgang. Gleichwohl weisen die Adenokarzinome des ösophagogastralen Übergangs eine deutliche Zunahme auf. Trotz Verbesserung der relativen Fünfjahresüberlebensrate um e...

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Published in:Der Onkologe 2013-05, Vol.19 (5), p.380-388
Main Authors: Vashist, Y.K., Duprée, A., Mönig, S.P.
Format: Article
Language:ger
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Die Inzidenz des Magenkarzinoms zeigt in der westlichen Welt in den letzten Jahrzehnten einen stetigen Rückgang. Gleichwohl weisen die Adenokarzinome des ösophagogastralen Übergangs eine deutliche Zunahme auf. Trotz Verbesserung der relativen Fünfjahresüberlebensrate um etwa 10 % in den letzten 20 Jahren bleibt das Magenkarzinom mit der insgesamt schlechten Prognose eine der häufigsten malignombedingten Todesursachen. Methoden Literaturrecherche und Analyse klinischer Studien. Ergebnisse Die Adenokarzinome des ösophagogastralen Übergangs (AEG) stellen sowohl aus tumorbiologischer als auch prognostischer Sicht eine eigene Tumorentität dar und werden gemäß einer topographisch-anatomischen Klassifikation in 3 Subtypen (AEG I–III) differenziert. Die chirurgische Therapie stellt sowohl für das Magenkarzinom als auch für die AEG den einzigen kurativen Ansatz dar. Beim Magenkarzinom bestimmt der histologische Subtyp (intestinal vs. diffus) das Resektionsausmaß (subtotale Magenresektion vs. Gastrektomie), wohingegen bei den Tumoren des ösophagogastralen Übergangs die topographische Zuordnung für das Resektionsausmaß (erweiterte Gastrektomie vs. Ösophagektomie) von entscheidender Bedeutung ist. Die radikale regionäre Lymphadenektomie wird beim Magenkarzinom als D2-Lymphadenektomie (Kompartimente I und II) und bei den Tumoren des ösophagogastralen Übergangs als 2-Feld-Lymphadenektomie (AEG I) bzw. als D2-Lymphadenektomie inklusive Ausräumung des unteren hinteren Mediastinums durchgeführt (AEG II/III). Schlussfolgerungen Für das Magenkarzinom und AEG-I- und AEG-III-Tumoren gibt es chirurgische Standards, die eingehalten werden müssen. Die optimale chirurgische Therapie der AEG-II-Tumoren ist noch nicht ganz geklärt. Durch den Einsatz multimodaler Therapiekonzepte kann die R0-Resektionsrate bei lokal fortgeschrittenen Tumoren erhöht und die Prognose insgesamt verbessert werden. Auch in der Palliativsituation kann die Chirurgie im multimodalen Konzept bei lokalisiert metastasierten Karzinomen zu einer Verbesserung der Lebensqualität und zu einer Verlängerung der Lebensdauer beitragen.
ISSN:0947-8965
1433-0415
DOI:10.1007/s00761-012-2418-4