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Onkologische Versorgung in strukturschwachen Regionen: Eine Aufgabe für Medizin, Politik und Gesellschaft

Zusammenfassung Hintergrund Moderne Onkologie bedeutet immer komplexere Behandlungspfade und zunehmende Spezialisierung. Um umfangreiche spezialisierte Leistungen anbieten zu können, ist die Bildung von Zentren unumgänglich. Dies führt aber insbesondere in strukturschwachen Regionen dazu, dass Patie...

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Published in:Forum (Heidelberg) 2020-02, Vol.35 (1), p.31-36
Main Authors: Hübner, Jutta, Steinhaußen, Jan, Busch, Stefanie, Liebers, Steffen, Laubscher, Ulrike, Büntzel, Jens, Keinki, Christian
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Zusammenfassung Hintergrund Moderne Onkologie bedeutet immer komplexere Behandlungspfade und zunehmende Spezialisierung. Um umfangreiche spezialisierte Leistungen anbieten zu können, ist die Bildung von Zentren unumgänglich. Dies führt aber insbesondere in strukturschwachen Regionen dazu, dass Patienten zunehmend in weitem Abstand von diesen Zentren leben. Ziel der Arbeit In der vorliegenden Arbeit wird eine Analyse der existierenden Versorgung und der Bedürfnisse der Betroffenen in der Region Nordthüringen vorgestellt. Material und Methoden Im Zeitraum April bis August 2018 wurden durch strukturierte Interviews unterschiedliche Szenarien entworfen, die an 8 öffentlich zugänglichen runden Tischen in der Region weiterentwickelt wurden. Die Ergebnisse wurden inhaltsanalytisch ausgewertet und zu 4 Themenkomplexen zusammengefasst. Danach wurden die Ergebnisse mit versorgungsrelevanten Akteuren konkretisiert. Alle Ergebnisse wurden hinsichtlich der Chancen und Risiken ihrer Realisierung analysiert und schließlich auf einer zentralen Zukunftskonferenz im Thüringer Landtag vorgestellt. Ergebnisse Angebote in einer strukturschwachen Region sind meist nicht onkologisch spezialisiert ausgerichtet und nicht ausreichend untereinander vernetzt. Spezifische Problemlagen wie u. a. Armut, Hochaltrigkeit oder weite Entfernungen werden aktuell nicht ausreichend adressiert. Schlussfolgerungen In strukturschwachen Regionen kann der Gesundheitssektor zu einem wirtschaftlichen Motor werden. Durch einen patientenorientierten Zusammenschluss von sozialen und technischen Innovationen lässt sich eine wohnortnahe Versorgung auch bei komplexen Krankheitsbildern sicherstellen. Durch die Nutzung der Potenziale der Gesundheitsversorgung können außerdem alle flankierenden Lebensbereiche gestaltet werden.
ISSN:0947-0255
2190-9784
DOI:10.1007/s12312-019-00719-5