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Die humane Ehrlichiose und Anaplasmose: Eine Übersicht

Zusammenfassung Die humane Ehrlichiose und Anaplasmose sind Infektionskrankheiten. Sie können als Folge einer vor allem durch verschiedene Arten von Zecken übertragenen Infektion mit obligat intrazellulär lebenden Bakterientypen des Genus Ehrlichia (E.) und Anaplasma (A.) ausgelöst werden. Das klini...

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Published in:Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie Arbeitsschutz und Ergonomie, 2019-05, Vol.69 (3), p.153-156
Main Authors: Schöffel, N., Braun, M., Bendels, M. H. K., Klingelhöfer, D., Groneberg, D. A.
Format: Article
Language:ger
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Summary:Zusammenfassung Die humane Ehrlichiose und Anaplasmose sind Infektionskrankheiten. Sie können als Folge einer vor allem durch verschiedene Arten von Zecken übertragenen Infektion mit obligat intrazellulär lebenden Bakterientypen des Genus Ehrlichia (E.) und Anaplasma (A.) ausgelöst werden. Das klinische Bild reicht von milden, subklinischen Symptomen bis hin zu potenziell lebensbedrohlichen Krankheitsbildern mit Multiorganversagen. Es sind derzeit fünf verschiedene Bakterientypen des Genus Ehrlichia bekannt, die eine humane Infektion auslösen können: E. canis, E. chaffeensis, E. ewingii, E. muris und E. ruminantium . Unter diesen ist E. chaffeensis der epidemiologisch bedeutsamste Erreger. Dieser ist Auslöser der humanen monozytären Ehrlichiose (HME). Demgegenüber ist nur ein Bakterientyp des Genus Anaplasma bekannt, der eine humane Infektion auslösen kann: Anaplasma phagocytophilum (Auslöser der humanen granulozytären Anaplasmose, auch HGA). Die kürzlich zurückliegende Entdeckung von verschiedenen Typen von E.  und A. in neuen Verbreitungsgebieten und in bislang nicht als Träger/Vektor bekannten Zeckentypen lassen die Vermutung aufkommen, dass die Erreger weiter verbreitet sind als bislang angenommen. Es gibt eine Reihe von verschiedenen direkten und indirekten Nachweisverfahren einer Infektion. Die Behandlung umfasst vor allem eine antimikrobielle Therapie. In Zusammenhang mit der Erkrankung ergeben sich verschiedene infektiologische, aber auch arbeitsmedizinisch relevante Aspekte insbesondere für Reisende in Endemiegebiete, beruflich Exponierte und Beschäftigte im Gesundheitssystem. Diese Arbeit gibt eine kurze Übersicht über den aktuellen Stand der Wissenschaft hinsichtlich Epidemiologie, Pathologie, Diagnostik, Therapie und Prävention.
ISSN:0944-2502
2198-0713
DOI:10.1007/s40664-018-0315-4