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Eine ethische Orientierung für die intensivmedizinische Betreuung von frühgeborenen Kindern an der Grenze der Lebensfähigkeit – auch ein Thema von Bindung und Loslassen
Einleitung: In der Medizin sind wir sehr oft mit Grenzgängen konfrontiert und müssen lernen in diesen Situationen adäquat zu reagieren und Verantwortung zu tragen. Intensivmedizin ist oft auch Herausforderung, sich unter Zeitdruck zu entscheiden. In der Neonatologie geht es um Kinder, ihre Eltern un...
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Format: | Conference Proceeding |
Language: | ger |
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Summary: | Einleitung:
In der Medizin sind wir sehr oft mit Grenzgängen konfrontiert und müssen lernen in diesen Situationen adäquat zu reagieren und Verantwortung zu tragen.
Intensivmedizin ist oft auch Herausforderung, sich unter Zeitdruck zu entscheiden.
In der Neonatologie geht es um Kinder, ihre Eltern und schließlich die Frage: How bad is too bad to survive? In einer gestressten Umgebung prallen verschiedene Welten von Wertvorstellungen, Ausbildung und Erfahrung aufeinander – die der Eltern, der ÄrztInnen und der Pflegepersonen.
How small is too small? Was soll man tun, wenn der Patient selbst keine Autonomie hat/haben kann, weil er nicht fähig ist sich zu äußern? Wer soll darum die Verantwortung tragen? Wie bewertet man die Kindesautonomie? ... Solche Fragen ergeben sich im Alltag an einer Neonatologischen Intensivstation und man muss auch oft mit unvollständigem Wissen in einer Akutsituation entscheiden.
Sprache ist hierbei Mittel und Hindernis – und vor allem „personativ. Es ergeben sich Sprachbarrieren zwischen Eltern und Klinikpersonal – man versucht Kommunikation zu schaffen und lernt dabei, dass in solchen Entscheidungsprozessen ein kritisch überdachter Sprachgebrauch notwendig ist. Auch Sprache ist „Problem beladen und es gilt sich dessen bewusst zu sein.
Die Betreuung von frühgeborenen Kindern ist eine Gratwanderung zwischen medizinisch Möglichem und menschlich Bewältigbarem. Es gibt keine Pauschalantworten auf die oben gestellten Fragen, und man sollte (deshalb) versuchen gemeinsam kontextsensitive, an den Folgen für alle Betroffenen orientierte Entscheidungen zu treffen
Material und Methode:
Insgesamt wurden Samples von verschiedenen Personen (über 100 Angestellte der Klinik, Eltern von frühgeborenen Kindern an der Neonatologie, den gynäkologischen Ambulanzen und der Neuropädiatrie) mittels selbsterstellten, halboffenen Fragebögen (Klinikpersonal) und im halbstandardisierten Interview (Eltern) befragt. Man konnte nicht dieselben Bögen für die untersuchten Gruppen verwenden, da sich bezüglich Virulenz des Themas und besonders Vulnerabilität der Eltern in einer solchen Situation ein anderer Befragungszugang als notwendig erwies.
Die Fragebögen wurden im Anschluss graphisch und statistisch ausgewertet, interpretiert, verglichen und – besonders unter dem Aspekt einer sprachethisch kritischen Auseinandersetzung – diskutiert.
Ergebnisse:
Die Studie ist „work in progress; die Ergebnisse sollen uns helfen, Sprache kritischer zu verwenden und im Umgang mit ko |
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ISSN: | 0016-5751 1438-8804 |
DOI: | 10.1055/s-0029-1208322 |