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Urogenitale Schistosomiasis in der Schwangerschaft – Ein Fallbericht

Hintergrund: Die Schistosomiasis – auch Bilharziose genannt – ist eine Wurmerkrankung, die in warmen Binnengewässern durch Schnecken als Zwischenwirt verbreitet wird. Die freigesetzten Larven dringen durch die Haut ein und wandern durch die mesenterialen (S. mansoni, S. japonicum, S. intercalatum, S...

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Main Authors: Seeliger, C, Oppel, H, Gaida, J, Schleußner, E
Format: Conference Proceeding
Language:ger
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Description
Summary:Hintergrund: Die Schistosomiasis – auch Bilharziose genannt – ist eine Wurmerkrankung, die in warmen Binnengewässern durch Schnecken als Zwischenwirt verbreitet wird. Die freigesetzten Larven dringen durch die Haut ein und wandern durch die mesenterialen (S. mansoni, S. japonicum, S. intercalatum, S. mekongi) oder vesikalen Venen (S. haematobium) in die Organe. Die Inkubationszeit einer akuten Schisosomiasis (Katayama-Syndrom) beträgt 2 – 12 Wochen. Das klinische Bild ähnelt einer Serumkrankheit mit Fieber, Kopfschmerzen, abdominellen Beschwerden, Myalgien und Diarrhoe. Bei der chronischen Schistosomiasis weist der Großteil der Patienten keine oder nur eine geringe Symptomatik auf. Die Bilharziose kann auch Zervix und Tuben befallen. Etwa ab der 15. SSW kann auch die Plazenta mit Eiern infiziert sein. Eine fetale Schädigung ist jedoch nicht zu erwarten. Es kann jedoch zu einem verminderten Geburtsgewicht kommen. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist ausgeschlossen. Fallbericht: Wir berichten über einen Fall einer Bilharziose, welche in der 21. SSW bei einer 27-jährigen Patientin diagnostiziert wurde. Die Patientin stellte sich aufgrund einer Hämaturie mit Koagelabgang in unserer urologischen Klinik vor. Bei auffälliger Harnblasensonografie wurde mit dem Verdacht auf Urothelcarcinom ein MRT durchgeführt. Hier waren eine deutliche Verdickung und ödematöse Veränderungen der Harnblase zu erkennen, so dass die Indikation für eine TUTUR gestellt wurde. Histologisch konnte, bei zahlreichen Eiern von Schistosoma, eine Bilharziose (Schistosoma hamatobium) der Harnblase gesichert werden. Serologisch wurden außerdem Antikörper gegen Bilharziose nachgewiesen. Anamnestisch gab die Patientin einen 10 Monate zurückliegenden Tropenurlaub in Malawi mit Süßwasserkontakt an. Die Patientin hatte bis auf die Hämaturie keine Symptome bemerkt. Die übrige Oberbauchsonografie war unauffällig. Für einen Befall weiterer Organe gab es keinen Anhalt. Auch die Stuhluntersuchungen waren unauffällig. Eine entnommene TORCH-Serologie war ebenfalls komplett negativ. Es wurde nach Leitlinien der deutschen Tropengesellschaft die Therapie mit Praziquantel (Cysticide® 500 mg 2 × 3 Tbl.) begonnen und für insgesamt 3 Tage verabreicht. Im Anschluss müssen nun regelmäßige Urinkontrollen erfolgen. Bei fehlendem Einachweis bei 3 aufeinanderfolgenden Untersuchungen und bei abfallenden oder negativen Antikörpern kann die Schistosomiasis als parasitologisch geheilt angesehen werden. Der übrige Schwang
ISSN:0016-5751
1438-8804
DOI:10.1055/s-0033-1343553