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Hans Heinrich und Hildegard Schaeder: Zwei Biographien zwischen ›asiatischem Osten‹, ›Ostforschung‹ und Widerstand
Die Geschwister Hildegard und Hans Heinrich Schaeder, sozialisiert in einer protestantischen Professorenfamilie, durchlebten die Zeit des Nationalsozialismus auf unterschiedliche Weise. Hans Heinrich war schon vor 1933 ein renommierter Lehrstuhlinhaber mit entsprechender finanzieller Absicherung. Se...
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Published in: | Kirchliche Zeitgeschichte 2019-12, Vol.32 (1), p.150-182 |
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Main Authors: | , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
Subjects: | |
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Summary: | Die Geschwister Hildegard und Hans Heinrich Schaeder, sozialisiert in einer protestantischen Professorenfamilie, durchlebten die Zeit des Nationalsozialismus auf unterschiedliche Weise. Hans Heinrich war schon vor 1933 ein renommierter Lehrstuhlinhaber mit entsprechender finanzieller Absicherung. Seiner Schwester wurde die Habilitation hingegen durch die Nationalsozialisten versagt. Hans Heinrich stellte ab 1933 seine Forschungen zunehmend in den Dienst der neuen Machthaber, um sein eigenes antikommunistisches Weltbild propagieren zu können. Trotz seiner rassistischen Forschungen genießt er in Fachkreisen bis heute eine hohe Anerkennung. Hildegard arbeitete einerseits während der NS-Zeit für die Publikationsstelle Dahlem, eine Einrichtung zur wissenschaftlichen Legitimierung der deutschen Ansprüche auf die ehemaligen deutschen Ostgebiete. Andererseits setzte sie sich im Zuge ihres Engagements für die Bekennende Kirche für verfolgte Juden ein und half diesen, wofür sie unter anderem im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert wurde. Ihr Engagement macht sie in der Gegenwart zu einer Christin, die aus religiöser Überzeugung half und dafür Verfolgung und Haft in Kauf nahm. Trotz dieser nahezu gegensätzlichen Handlungsweisen in der Zeit zwischen 1933 und 1945 lassen sich ebenso Parallelen in den Denkstrukturen der beiden Schaeders aufzeigen. Der Artikel verbindet beide Biographien und analysiert die individuellen Weltbilder der Geschwister vor dem Hintergrund der politischen Veränderungen 1933 und 1945 sowie der gesellschaftlichen Einflüsse jener Zeit.
The siblings Hildegard and Hans Heinrich Schaeder, raised in a Protestant professorial family, experienced the era of National Socialism in very different ways. Prior to 1933, Hans Heinrich was already an established professor with corresponding financial security. His sister, however, was denied a post-doctoral qualification by the National Socialists. Hans Heinrich increasingly committed his research into the service of the new rulers from 1933 onward, in order to propagate his own anti-communist world view. He continues to be held in high regard among professional circles today, in spite of his racist research. During the Nazi era, Hildegard worked for the ›Publikationsstelle Dahlem‹, a facility for the scientific legitimization of German proprietary claims to the former eastern territories. At the same time, as part of her commitment to the Confessing Church, she campaigned for and supported persecuted Jew |
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ISSN: | 0932-9951 2196-808X |
DOI: | 10.13109/kize.2019.32.1.150 |