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'Rasse' und Gesellschaft. Ernest Bornemans Ethnografie des Jazz ('Race' and Society. Ernest Borneman's Ethnography of Jazz)

Der Artikel untersucht die Tätigkeit des deutschen Emigranten Ernest Borneman als Jazzkritiker. Der Autodidakt betrachtete den Jazz nicht als autonome Sphäre, als ästhetische Form, die von Individualgenies oder ‘Rassen’ geschaffen wurde, sondern führte ihn grundsätzlich auf die gesellschaftlichen Be...

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Published in:Portal (Sydney, N.S.W.) N.S.W.), 2015-09, Vol.12 (2)
Main Author: Siegfried, Detlef
Format: Article
Language:English
Subjects:
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Description
Summary:Der Artikel untersucht die Tätigkeit des deutschen Emigranten Ernest Borneman als Jazzkritiker. Der Autodidakt betrachtete den Jazz nicht als autonome Sphäre, als ästhetische Form, die von Individualgenies oder ‘Rassen’ geschaffen wurde, sondern führte ihn grundsätzlich auf die gesellschaftlichen Bedingungen seiner Entstehung zurück. Borneman argumentierte damit anti-essentialistisch, interessierte sich aber für die kulturellen Komponenten des Jazz, für die Verbindungen, die die in verschiedenen Kontexten entstandenen Kulturelemente unter jeweils konkreten Umständen eingingen. Dieses Interesse konstituierte seine ethnologische Perspektive auf einen Gegenstand, der, als er mit seinen Forschungen begann, noch kaum in den Blick der Wissenschaft gerückt war. In den 40er bis 60er Jahren war Borneman ein wichtiger Propagandist des Jazz auf beiden Seiten des Atlantik, der sich, u.a. als Kolumnist des „Melody Maker“, auch bei der Popularisierung des Blues, nach seiner Auffassung das „Herz“ des Jazz, in Großbritannien  verdient gemacht hat.  [This article examines the German emigrant Ernest Borneman’s activities as a jazz critic.  An autodidact, Borneman did not regard jazz at an autonomous sphere, as an aesthetic form that had been created by individual geniuses or ‘races,’ but rather he took the music back to the social circumstances of its origins.  In doing so, Borneman made an anti-essentialist argument, whilst taking an interest in the diverse cultural components of jazz, and in the connections concretely contributed by cultural elements that had arisen in diverse contexts. This interest constituted Borneman’s ethnographic perspective on an object that, at the time that he began his research, had scarcely been scientifically analysed. Between the 1940s and the 1960s, Borneman was an important propagandist of jazz on both sides of the Atlantic, who, as a columnist for Melody Makerand other papers, also contributed to the popularisation in the UK of the blues, something which for him was the ‘heart’ of jazz.] 
ISSN:1449-2490
1449-2490
DOI:10.5130/portal.v12i2.4396