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Ze staročeského slovníku
Das relativ spät belegte imperfektive Verb chyběti (fehlen) leitet der Verf. von den Formen des älteren Perfektivums chybiti ab, die den Zustand als Resultat der Handlung ausdrückten (z. B. das Präsens im Kontext wie jedno z těch zvířt chybí (eines der Tiere fehlt) hatte die perfektive Bedeutung ‚za...
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Published in: | Listy filologické 1987-01, Vol.110 (3), p.169-174 |
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Main Authors: | , |
Format: | Article |
Language: | cze |
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Summary: | Das relativ spät belegte imperfektive Verb chyběti (fehlen) leitet der Verf. von den Formen des älteren Perfektivums chybiti ab, die den Zustand als Resultat der Handlung ausdrückten (z. B. das Präsens im Kontext wie jedno z těch zvířt chybí (eines der Tiere fehlt) hatte die perfektive Bedeutung ‚začne být postrádáno‘ (etwa: beginnt vermißt zu werden), es wurde jedoch auch imperfektiv aufgefaßt als ‚bude postrádáno, bude chybět‘ (wird vermißt werden, wird fehlen)). Zur Umwandlung des perfektiven chybiti zum imperfektiven chyběti trug u. a. auch der Umstand bei, daß die Präsensendungen bei chybiti und diejenigen (mit Zustandscharakter) bei trpěti identisch waren, aber zur Hervorhebung der Imperfektivität lehnte sich das Paradigma des imperfektiven chyběti an das Muster sázeti an. Das Verb chyběti entstand demnach aus dem perfektiven Subjektverb chybiti, aber älter als chybilo něco mit Nominativsubjekt (‚začla se postrádat nějaká věc‘ oder ‚neuskutečnil se nějaký děj‘, etwa: man begann etwas zu vermissen oder eine Handlung kam nicht zur Verwirklichung) erscheint die unpersönliche Konstruktion chybilo něčeho (ursprünglich ‚bylo nedosaženo úplného množství nějakých jednotlivin nebo dovršení nějakého děje‘, etwa: es wurde die vollständige Anzahl von Einzeldingen oder die Vollziehung einer Handlung nicht erreicht). Den semantischen Zusammenhang zwischen dem Verfehlen des Ziels, Nichterreichen bzw. Nichtvolleziehen und dem Missen stützt der Verf. auf semasiologische Parallelen. Das in einer alttschechisch geschriebenen Urkunde aus Jindřichův Hradec (Neuhaus) belegte Wort erklärt der Verf. als ein Kompositum mit den Bestandteilen pai (zum mhd. bîe) und coch (zum mhd. zuc). Da der Fluß Nežárka in alter Zeit Včelnice hieß, ist es nicht auszuschließen, daß das Wort paicoch irgendein Altwasser an dem genannten Flusse bezeichnete. |
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ISSN: | 0024-4457 |