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Der Mannheimer Hochaltar von Paul Egell: Überlegungen zur Rezeption römischer Basreliefs und Wandretabel im frühen 18. Jahrhundert

Der spätere kurpfälzische Hofbildhauer Paul Egell (1691–1752) war in den Jahren 1717–1719 nachweislich als Geselle in der Werkstatt des Dresdener Zwingers unter der Leitung Permosers beschäftigt. Während dessen Werke stilistisch jedoch im wesentlichen der römischen Skulptur des Hochbarock verpflicht...

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Bibliographic Details
Published in:Jahrbuch der Berliner Museen 2006-01, Vol.48, p.55-70
Main Author: Krause, Stefanie
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Der spätere kurpfälzische Hofbildhauer Paul Egell (1691–1752) war in den Jahren 1717–1719 nachweislich als Geselle in der Werkstatt des Dresdener Zwingers unter der Leitung Permosers beschäftigt. Während dessen Werke stilistisch jedoch im wesentlichen der römischen Skulptur des Hochbarock verpflichtet sind, treten in Egells Œuvre — von der bisherigen Forschung weitgehend unbeachtet — zu einem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt in der Entwicklung der Bildhauerkunst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Charakteristika auf, die auf eine Schulung an französischer Hofkunst der Zeit schließen lassen und seine Tätigkeit als kurpfälzischer Hofbildhauer nachhaltig prägten. Die wesentliche Voraussetzung für die kulturelle Ausrichtung des in Mannheim ansässigen Hofes an der Kunst westlich des Rheins bildete die 1724 bestätigte Hausunion zwischen der bayerischen und der pfälzischen Linie des Hauses Wittelsbach. Konkrete künstlerische Anregungen konnte Egell dagegen am Ort vorhandenen Ornamentstichen französischer Künstler entnehmen. Der Aneignungs- und Umwandlungsprozeß französischen Formengutes ist besonders gut an der Konzeption des Mannheimer Hochaltars, einem Hauptwerk des Künstlers, als Basrelief und seiner Verwendung als Altarblatt eines Wandretabels ablesbar.
ISSN:0075-2207