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Mass Movement Processes in Unconsolidated Pleistocene Sediments — A Multi-Method Investigation at the "Hochgraben" (Jenbach/Upper Bavaria) (Massenbewegungen in pleistozänen Lockersedimenten — eine Untersuchung mit verschiedenen Methoden am Hochgraben (Jenbach/Oberbayern)
Gravitative Massenbewegungen stellen im Alpenraum ein erhebliches Gefährdungspotential dar. Insbesondere vor dem Hintergrund sich abzeichnender klimatischer Veränderungen ist mit einer Zunahme solcher Prozesse zu rechnen. Die Hochgrabenrutschung im Jenbachtal (Ldkr. Rosenheim/Obb.) vollzieht sich in...
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Published in: | Erdkunde 2006-07, Vol.60 (3), p.246-260 |
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Main Authors: | , , |
Format: | Article |
Language: | English |
Subjects: | |
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Summary: | Gravitative Massenbewegungen stellen im Alpenraum ein erhebliches Gefährdungspotential dar. Insbesondere vor dem Hintergrund sich abzeichnender klimatischer Veränderungen ist mit einer Zunahme solcher Prozesse zu rechnen. Die Hochgrabenrutschung im Jenbachtal (Ldkr. Rosenheim/Obb.) vollzieht sich in pleistozänen Lockergesteinen, die in den Bayerischen Alpen erhebliche Flächenanteile aufweisen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, mit klassischen geomorphologischen Aufnahmetechniken (Kartierung, Sondierungen, Bohrungen) und durch die Anwendung geophysikalischer Erkundungsmethoden (geoelekrische Tomographie, Georadar) Ausdehnung und Tiefgang sowie Ursachen und Beeinflussbarkeit der Hochgrabenrutschung zu erfassen. Darüber hinaus konnte ein Vergleich unterschiedlicher Erkundungsmethoden vorgenommen werden. Als Ergebnisse können festgehalten werden, dass ein breites Spektrum verschiedener Untersuchungsmethoden bei der Untersuchung von gravitativen Hangprozessen anzustreben ist. Erst durch die Ergänzung mit klassischen Aufnahmetechniken sind geophysikalische Methoden verifizierbar. Insbesondere die geoelektrische Tomographie hat sich als ein effizientes Werkzeug für die rasche und weiträumige Erfassung der Untergrundstrukturen erwiesen, während mit dem Georadar aufgrund der hohen Wassergehalte im Untergrund nur geringe Eindringtiefen erzielt werden konnten. Dagegen sind klassische Aufnahmemethoden sehr zeitaufwendig, wobei vor allem die Erkundung des Untergrundes durch den hohen Arbeitsaufwand Stichprobenartig erfolgen muss und die Gefahr von Fehlinterpretationen besteht. Für die pleistozänen Lockergesteine im Bereich der Hochgrabenrutschung konnte ein zweiphasiger Aufbau von unverfestigten geschichteten Sedimenten über nagelfluhartig konsolidierten Ablagerungen nachgewiesen werden, an deren Grenzflächen die aktuellen Bewegungen erfolgen. Eine Beteiligung der unterlagernden Gesteine des Flysch kann ausgeschlossen werden. Beeinflussbar ist die Rutschung vor allem durch konsequente Entwässerung auch aus dem Bereich der Forststraßen. Die Verbauung am unteren Ende der Rutschung steht mit den Ursachen der Hangprozesse nur eingeschränkt in Verbindung. /// Mass movement processes in the Alps pose enormous hazard. Due to the observed and predicted climatic change the chances are that mass movement processes will increase in future. At the Hochgrabenrutschung in the Jenbachtal near Rosenheim (Upper Bavaria) sliding processes are taking place in Pleistocene loose s |
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ISSN: | 0014-0015 |
DOI: | 10.3112/erdkunde.2006.03.04 |