Loading…
Radikale Salvageprostatektomie bei lokalem Prostatakarzinomrezidiv nach Strahlentherapie: Funktionelle und onkologische Ergebnisse
Ein lokoregionäres Prostatakarzinomrezidiv entwickelt sich bei 30-50% der Patienten nach perkutaner oder interstitieller Strahlentherapie. Obwohl die radikale Salvageprostatektomie (SRPE) eine sekundäre lokale Therapieoption mit kurativer Intention darstellt, wurden in der Vergangenheit aufgrund der...
Saved in:
Published in: | Urologe. Ausgabe A 2006-04, Vol.45 (4), p.474-481 |
---|---|
Main Authors: | , , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
Subjects: | |
Citations: | Items that this one cites |
Online Access: | Get full text |
Tags: |
Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
|
Summary: | Ein lokoregionäres Prostatakarzinomrezidiv entwickelt sich bei 30-50% der Patienten nach perkutaner oder interstitieller Strahlentherapie. Obwohl die radikale Salvageprostatektomie (SRPE) eine sekundäre lokale Therapieoption mit kurativer Intention darstellt, wurden in der Vergangenheit aufgrund der vermeintlich erhöhten therapieassoziierten Komplikationsrate nur wenige Patienten der operativen Behandlung zugeführt. Wir berichten über unsere Erfahrungen bezüglich der Morbidität und der onkologischen Ergebnisse nach SRPE. Zwischen 1/2003 und 8/2005 wurden 28 konsekutive Patienten der SRPE bei lokoregionärem Rezidiv eines Prostatakarzinoms (PCA) nach perkutaner dreidimensionaler (3D-)konformaler Bestrahlung (n=14), nach HDR-Brachytherapie (n=8) sowie nach LDR-Brachytherapie (n=6) unterzogen. Die Diagnose eines lokoregionären Rezidivs wurde durch transrektale Stanzbiopsie, CT Abdomen/Becken und Knochenszintigrafie präoperativ gesichert. In allen Fällen erfolgte eine retropubische SRPE mit pelviner Lymphadenektomie in aszendierender Technik. Nach einem mittleren Follow-up von 12,5 (2-29) Monaten erfolgte die Auswertung der Morbidität und der onkologischen Resultate. Die SRPE erfolgte bei allen Patienten ohne signifikante Komplikationen, es traten keine Rektum- oder Ureterläsionen auf, der mittlere Blutverlust betrug 520 (200-950) ml. Die pathohistologische Analyse des Prostatektomiepräparats zeigte ein pT1-2b-PCA bei 19 (72%) Patienten, ein pT3b-PCA bei 5 (20%) Patienten, ein pTxpN1-PCA in 8,5%, einen R1-Befund in 8,5% sowie einen pT0-Befund in 7% der Patienten. 20% der Patienten wiesen einen Gleason-Score von 8-10 auf. Nach einem mittleren Follow-up von 12,5 Monaten wiesen 25% der Patienten eine Stressinkontinenz mit Verbrauch von 1-2 Vorlagen/Tag auf. Eine vesikourethrale Anastomosenstriktur entwickelte sich bei 12% der Patienten. 2/28 (7%) zeigen einen PSA-Progress bei primär lokal fortgeschrittenem Tumor. Die SRPE ist eine lokale Therapiemaßnahme mit kurativer Intention zur Therapie des Lokalrezidivs eines PCA nach Strahlentherapie. Komplikationsraten und Morbiditäten sind gering und nicht mehr mit den Daten früherer Publikationen zu vergleichen. Die Indikationsstellung zur SRPE setzt eine sorgfältige Patientenidentifikation durch präoperative Stanzbiopsie und bildgebende Diagnostik voraus. Die SRPE sollte in das therapeutische Spektrum zur Therapie des Lokalrezidivs des PCA nach Strahlentherapie frühzeitig berücksichtigt und an erfahrenen Zentren durchgef |
---|---|
ISSN: | 0340-2592 1433-0563 |
DOI: | 10.1007/s00120-006-0995-9 |