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Hybridbildgebung in Diagnostik und Therapie der chronischen Myokardischämie: Klinischer Stellenwert
Zusammenfassung In klinischen Untersuchungen konnte übereinstimmend gezeigt werden, dass es nur eine sehr schwache Korrelation zwischen dem angiographisch bestimmten Schweregrad einer koronaren Herzerkrankung (KHK) und der Störung der regionalen Koronarperfusion gibt. Die Ergebnisse randomisierter S...
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Published in: | Herz 2013-06, Vol.38 (4), p.367-375 |
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Main Authors: | , , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
In klinischen Untersuchungen konnte übereinstimmend gezeigt werden, dass es nur eine sehr schwache Korrelation zwischen dem angiographisch bestimmten Schweregrad einer koronaren Herzerkrankung (KHK) und der Störung der regionalen Koronarperfusion gibt. Die Ergebnisse randomisierter Studien mit einer FFR („fractional flow reserve“)-gesteuerten koronaren Intervention (DEFER, FAME I, FAME II) konnten andererseits zeigen, dass nicht der angiographisch bestimmte morphologische Schweregrad einer KHK, sondern der mittels FFR bestimmte funktionelle Schweregrad prognostisch und für die Indikation zur Revaskularisation entscheidend ist. Ein nichtinvasives Verfahren, welches eine gleichzeitige anatomische Darstellung der Koronararterien mit einer funktionellen Ischämiediagnostik kombiniert, ist somit besonders wünschenswert. Aus diesem Grund war die Kombination einer Koronarcomputertomographieangiographie (CCTA) mit einem funktionellen Verfahren wie der Perfusions-PET (Positronenemissionstomographie), der Perfusions-SPECT („single photon emission computed tomography“) oder auch der Perfusions-MRT (Magnetresonztomograhie) naheliegend. Dies kann in Form einer Software-gestützten Fusion von Bilddatensets, gewonnen mit unterschiedlichen Geräten („fusion imaging“), oder in einem Kombinationsgerät („hybrid imaging“), einem PET-CT oder einem SPECT-CT erfolgen. Erste Ergebnisse von Studien mit der PET-CCTA und SPECT-CCTA, die als kardiale Hybridbildgebung an einem 64-Zeilen-CT durchgeführt wurden, zeigen, dass dadurch vor allem die Zahl der falsch-positiven Befunde verringert und damit die Spezifität von CCTA und SPECT jeweils signifikant erhöht werden kann. Aufgrund der bisher hohen Kosten, der geringen Verfügbarkeit und der zusätzlichen Strahlenexposition ist die Datenlage trotz der vielversprechenden Ergebnisse bisher nicht ausreichend, um aktuell eindeutige Empfehlungen für den Einsatz der Hybridbildgebung bei Patienten mit niedrigem bis intermediärem Risiko für das Vorliegen einer KHK abgeben zu können. Laufende prospektive Studien wie die SPARC- oder die EVINCI-Studie werden hier weitere Klärung bringen. |
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ISSN: | 0340-9937 1615-6692 |
DOI: | 10.1007/s00059-013-3785-3 |