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Sowjetisch in der Form, "usbekisch" im Inhalt. Geschichtspolitik und Musealisierung in Usbekistan / Soviet in form, "Uzbek" in content. History and Musealization in Uzbekistan

Usbekistans Umgang mit der eigenen sowjetischen Vergangenheit ist widersprüchlich. Einerseits versucht sich die Elite von der Sowjetunion abzugrenzen, andererseits stammt sie selbst aus der sowjetischen Zeit. Die Eliten von damals kontrollieren Politik und Wirtschaft des Landes. Einerseits versucht...

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Bibliographic Details
Published in:Osteuropa (Stuttgart) 2016-01 (6-7), p.237
Main Authors: Lautenschläger, Henning, Sorg, Moritz, Trecker, Max
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Usbekistans Umgang mit der eigenen sowjetischen Vergangenheit ist widersprüchlich. Einerseits versucht sich die Elite von der Sowjetunion abzugrenzen, andererseits stammt sie selbst aus der sowjetischen Zeit. Die Eliten von damals kontrollieren Politik und Wirtschaft des Landes. Einerseits versucht das Regime, für die nationale Unabhängigkeit und die politische Ordnung von heute Legitimität zu gewinnen, andererseits herrscht in der Gesellschaft eine ausgeprägte Sowjetnostalgie. Geschichtspolitik und staatliche Museen stellen die Sowjetunion als Fortsetzung der zarischen Herrschaft über Zentralasien dar, die durch koloniale Ausbeutung und Machtasymmetrie zwischen Zentrum und Peripherie geprägt gewesen sei. Doch schon immer seien die Usbeken zur kulturellen Selbstbehauptung durch Widerstand gegen fremde Unterdrücker fähig gewesen. Die Elite legitimiert die Kontinuität ihrer Herrschaft, indem sie sich als schon immer usbekisch national gesonnen darstellt.
ISSN:0030-6428