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Stillen im therapeutischen Setting

Zusammenfassung Allein schon die Schwangerschaft einer Patientin verändert die therapeutische Beziehung. Aber wenn das Kind zur Welt gekommen ist, stellen sich schwierige Fragen: Soll die Patientin es in die Stunden mitbringen und wird sie es stillen wollen? Zweifellos entstünde dann eine sehr intim...

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Bibliographic Details
Published in:Forum der Psychoanalyse 2017-12, Vol.33 (4), p.401-413
Main Author: Ludwig-Körner, Christiane
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Allein schon die Schwangerschaft einer Patientin verändert die therapeutische Beziehung. Aber wenn das Kind zur Welt gekommen ist, stellen sich schwierige Fragen: Soll die Patientin es in die Stunden mitbringen und wird sie es stillen wollen? Zweifellos entstünde dann eine sehr intime, vielleicht auch erotisch getönte Beziehungssituation, und es mag fraglich erscheinen, ob dann noch eine analytische Arbeit möglich sein kann. Die Literatur gibt darüber wenig Auskunft, sei es, dass dieser Fall selten vorkommt, oder sei es auch nur, dass Psychotherapeuten solch starke Veränderungen des Rahmens der analytischen Situation nur ungern einräumen. Anhand ausführlicher Fallbeispiele zeigt die Autorin, dass der anwesende Säugling einer Patientin den analytischen Prozess nicht behindern muss, auch dann nicht, wenn die Patientin ihn in der Stunde immer wieder einmal stillt. Im Gegenteil: In einigen Fällen ist wohl damit zu rechnen, dass ein Verbot, den Säugling in die Stunden mitzubringen, den therapeutischen Prozess infrage stellen würde. Offen bleibt in diesem Beitrag, ob die hier geschilderten positiven Erfahrungen auch auf Lehranalysen übertragbar sind, ferner, ob der analytische Prozess auch dann gelingen kann, wenn die Mutter ihr Kind in Anwesenheit eines männlichen Analytikers stillt.
ISSN:0178-7667
1437-0751
DOI:10.1007/s00451-017-0291-x