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Telemonitoring bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland: Stand und Perspektiven
Der demographische Wandel, zunehmende Multimorbidität im Kontext mit einem Anstieg chronischer Erkrankungen und die fehlende Koordination der unterschiedlichen Versorgungsebenen mit diskontinuierlichen Prozessen und Redundanzen werden im deutschen Gesundheitssystem unter medizinischen, gesundheitspo...
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Published in: | Herz 2007-11, Vol.32 (8), p.641-649 |
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Main Authors: | , , , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Der demographische Wandel, zunehmende Multimorbidität im Kontext mit einem Anstieg chronischer Erkrankungen und die fehlende Koordination der unterschiedlichen Versorgungsebenen mit diskontinuierlichen Prozessen und Redundanzen werden im deutschen Gesundheitssystem unter medizinischen, gesundheitspolitischen und ökonomischen Dimensionen zu unerträglichen volkswirtschaftlichen Belastungen führen. Hier liegt die inhaltliche und strategische Bedeutung von "Gesundheitstelematik" als Anwendung moderner Telekommunikations- und Informationstechnologien auf das Gesundheitswesen und von "E-Health" als Beschreibung für alle Leistungen, Qualitätsverbesserungen und Rationalisierungseffekte, die durch eine Digitalisierung von Datenerfassungs- und Kommunikationsprozessen erreichbar sind. Digitalisierung und elektronische Übertragung ermöglichen nicht nur eine bessere, schnellere und gesicherte Kommunikation, sondern durch eine intelligente Datenverknüpfung die Rationalisierung und qualitätsverbessernde Einführung neuer Diagnostik-, Therapie- und Nachsorgeverfahren. Neueste technische Entwicklungen und entsprechende logistische Voraussetzungen bieten heute eine realistische Basis, Telemonitoring als zentrales Service- und Informationstool zu implementieren und als Instrument zur Steuerung von Informations- und Datenfluss zwischen Patient, Krankenhaus und niedergelassenem Arzt zu nutzen. Trotz erheblicher medizinischer Fortschritte in den letzten Jahrzehnten führen die Erkrankungen des Kreislaufs unverändert die Liste der Todesursachen in industrialisierten Ländern an. Bei der enormen gesundheitsökonomischen Bedeutung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist dabei eine Fokussierung auf entsprechende kardiologische Krankheitsbilder nahezu selbstverständlich. Im Bereich der Kardiologie werden telemedizinische Systeme bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung, zur Detektion unklarer Rhythmusstörungen und bei chronischer Herzinsuffizienz bereits eingesetzt. Aus medizinischer Sicht ist dabei vorrangig, ohne zeitliche Verzögerung die klinische Situation zu beurteilen sowie notwendige therapeutische Maßnahmen zeitgerecht einzuleiten und im längerfristigen Verlauf in ihrer Effektivität zu kontrollieren. Telemedizinische Projekte sehen konsequenterweise die Etablierung eines durchgehenden Monitorings von Patienten mit kardialer Risikokonstellation vor, beginnend mit der Aufnahme ins Krankenhaus über die postoperative/poststationäre Nachbehandlung bis hin zur häuslichen Pflege. Dieses |
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ISSN: | 0340-9937 1615-6692 |
DOI: | 10.1007/s00059-007-3050-8 |