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Autoimmunreaktionen und Paraneoplasien
Zusammenfassung Klinisches Problem Neuroimmunologische Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS) sind nicht selten und eine heterogene Krankheitsgruppe. Zu den wichtigsten Vertretern gehören neben der häufigsten Form, der Multiplen Sklerose (MS), auch das klinisch isolierte Syndrom, die akute diss...
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Published in: | Radiologe 2018-12, Vol.58 (12), p.1080-1090 |
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Main Authors: | , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
Klinisches Problem
Neuroimmunologische Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS) sind nicht selten und eine heterogene Krankheitsgruppe. Zu den wichtigsten Vertretern gehören neben der häufigsten Form, der Multiplen Sklerose (MS), auch das klinisch isolierte Syndrom, die akute disseminierte Enzephalomyelitis und Erkrankungen aus dem Neuromyelitis-optica-Spektrum. Paraneoplastische Erkrankungen sind tumorassoziiert, werden aber nicht durch direkte tumoröse Gewebsinvasion verursacht, sondern durch tumorassoziierte Autoantikörper gegen verschiedene Substrukturen und Proteine im ZNS. Beispiele sind die limbische Enzephalitis oder die paraneoplastische zerebelläre Degeneration.
Diagnostik/radiologische Standardverfahren/Leistungsfähigkeit
Jede dieser Erkrankungen bleibt eine diagnostische Herausforderung. Neben der Anamnese, der klinischen Untersuchung, Labor- und Liquordiagnostik gewinnt die Magnetresonanztomographie (MRT) für die Diagnosestellung zunehmend an Bedeutung. Im Falle der MS dient die MRT neben der Primärdiagnostik (McDonald-Kriterien) außerdem auch der Verlaufsbeurteilung sowie dem Therapiemonitoring, insbesondere um Komplikationen wie die progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) frühzeitig zu erkennen. Bei den paraneoplastischen Syndromen kann die MRT ebenfalls ein relevanter Baustein in der Diagnostik sein, die Bildgebung kann aber oft initial negativ sein und typische Zeichen werden erst in Verlaufsuntersuchungen sichtbar.
Empfehlung
Hier sind neben der MRT vor allem auch Autoantikörpertests relevant, die sowohl im Serum als auch im Liquor durchgeführt werden sollten und ggf. auch MRT-Verlaufsuntersuchungen zur Detektion der typischen Signalveränderungen.
Therapie
Die Therapie autoimmuner und paraneoplastischer Erkrankungen des ZNS richtet sich nach der jeweiligen spezifisch diagnostizierten Erkrankung und reicht von Steroiden über Immunsuppressiva bis zu Plasmapheresen. |
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ISSN: | 0033-832X 1432-2102 |
DOI: | 10.1007/s00117-018-0453-x |