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Kalkulierte Ambivalenz, mobilisierte Ängste und volksnahe Inszenierung: Rechtspopulistische Erzählstrategien in Wahlkampagnen und Regierungspraxis
Zusammenfassung Die Populismusforschung hat bereits früh auf die Normalisierung populistischer Strategien im Regierungsalltag westlicher Demokratien hingewiesen. Durch aktuelle Entwicklungen, wie die Wahl Donald Trumps, ist deren politikwissenschaftliche Relevanz jedoch noch einmal deutlich gestiege...
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Published in: | Zeitschrift für Politikwissenschaft 2019-03, Vol.29 (1), p.23-52 |
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Main Authors: | , |
Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Zusammenfassung
Die Populismusforschung hat bereits früh auf die Normalisierung populistischer Strategien im Regierungsalltag westlicher Demokratien hingewiesen. Durch aktuelle Entwicklungen, wie die Wahl Donald Trumps, ist deren politikwissenschaftliche Relevanz jedoch noch einmal deutlich gestiegen. Der Beitrag schließt an aktuelle Überlegungen aus der diskurs- und praxistheoretischen sowie kultursoziologischen Populismusforschung an, in denen es weniger um die Messung politischer Einstellungen geht oder die Identifikation eines ideologischen Wesenskerns, sondern um die sprachliche Anpassungsfähigkeit (rechts-)populistischer Politik unter sich verändernden demokratischen Bedingungen. Es wird argumentiert, dass die Methodik der Narrativanalyse nützlich ist, um den aktuellen Wahlerfolg rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen in ihren kulturellen Resonanzbedingungen besser zu verstehen. Hierbei wird deutlich, dass populistische Erzählstrategien mit einer kalkulierten Ambivalenz im Umgang mit normativen Kriterien arbeiten, zur Mobilisierung kollektiver Ängste primär auf einer affektiven Ebene operieren und eine Volksnähe zum ‚einfachen Bürger‘ inszenieren. Aus dem Repertoire populistischer Narrative zeigen wir anhand von drei Beispielen (Mythos des zu schützenden Volkskörpers/die Verklärung der Heimat, die Überlegenheit des Alltagswissens/die Verschwörung der Fake News, die Rebellion gegen den Genderwahn/die Erneuerung des Patriarchats) aus unterschiedlichen nationalen Kontexten, wie sich die Verdichtung aus Erzählstoffen, Emotionen und Bildern als Form politischer Kommunikation bewusst der Logik einer rationalen Argumentation widersetzt. |
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ISSN: | 1430-6387 2366-2638 |
DOI: | 10.1007/s41358-019-00176-5 |