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Silikate im Pflanzenschutz: Elektrostatische Applikation und Abhängigkeit der Wirksamkeit von der Schichtdicke

Zusammenfassung Amorphe silikathaltige Stäube, in ihrer natürlich vorkommenden Form als Diatomeenerden oder synthetisch produziert, werden im Vorratsschutz und in der Tierhaltung seit Jahren zur Bekämpfung von Schadinsekten und Parasiten eingesetzt. Neue Formulierungen lassen auch einen möglichen Ei...

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Published in:Gesunde Pflanzen 2008-03, Vol.60 (1), p.29-34
Main Authors: Ulrichs, Christian, Mucha-Pelzer, Tanja, Scobel, Ekkehard, Kretschmer, Lothar, Bauer, Reinhard, Bauer, Erich, Mewis, Inga
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Amorphe silikathaltige Stäube, in ihrer natürlich vorkommenden Form als Diatomeenerden oder synthetisch produziert, werden im Vorratsschutz und in der Tierhaltung seit Jahren zur Bekämpfung von Schadinsekten und Parasiten eingesetzt. Neue Formulierungen lassen auch einen möglichen Einsatz gegen Schädlinge im Gartenbau erwarten. Um Schädlinge auch an Blattunterseiten zu bekämpfen, wurde versucht, ein natürliches Silikat elektrostatisch auf Blätter von Brassica chinensis zu applizieren. Dabei ließen sich siliziumdioxidhaltige Stäube nicht mit Tribo-Sprühgeräten aufladen und es musste auf Korona-Sprühgeräte zurückgegriffen werden. Mit diesen gelang es, gleichmäßige Schichten einer Diatomeenerde auf Blätter zu applizieren und die Schichtdicke zwischen 25–125 μm zu variieren. Die insektizide Wirkung im Petrischalenversuch mit je 20 Kornkäfern ( Sitophilus granarius (L.)) unterschied sich dabei nicht für Schichtdicken von 50–100 μm und 100–125 μm. Eine Silikatschichtdicke von 25–50 μm führte zu einer niedrigeren Mortalitätsrate. Die Applikationen führten bereits innerhalb von zwei Stunden zu einer Reduktion der Kohlenstoffdioxidabsorption von 45%. Dieser Wert schwankte über einen Zeitraum von sieben Tagen zwischen 45 und 73%. Auch nach einem Entfernen des Staubes blieb die Kohlenstoffdioxidabsorption der Pflanze um 19–28% reduziert. Dieses spricht für ein Eindringen der Silikatpartikel in die Stomata, wo diese zu Verstopfungen führen bzw. eine reduzierte Transpiration sowie Fotosyntheseleistung bewirken.
ISSN:0367-4223
1439-0345
DOI:10.1007/s10343-008-0176-4