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Kontinenz- und Beckenbodenzentren – sinnvolle Zertifizierungsvorgaben?

Zusammenfassung Die Prävalenz von weiblichen und männlichen Blasen- und Darmfunktionsstörungen, funktionellen Beckenbodenstörungen sowie Senkungszuständen des weiblichen Genitales nehmen bedingt durch den demographischen Wandel stetig zu. Kontinenz- und Beckenbodenzentren stellen interdisziplinäre E...

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Published in:Urologe. Ausgabe A 2021-10, Vol.60 (10), p.1269-1276
Main Authors: Kranz, J., Schultz-Lampel, Daniela, Hüsch, Tanja, Hampel, Christian
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Die Prävalenz von weiblichen und männlichen Blasen- und Darmfunktionsstörungen, funktionellen Beckenbodenstörungen sowie Senkungszuständen des weiblichen Genitales nehmen bedingt durch den demographischen Wandel stetig zu. Kontinenz- und Beckenbodenzentren stellen interdisziplinäre Einrichtungen dar, die sich schwerpunktmäßig mit den oben genannten Problematiken einschließlich Fehlbildungen, Tumoren sowie Funktionsstörungen neurogener Genese oder nach Traumata und Operationen beschäftigen. Die betroffene Patientenklientel umfasst dabei Kinder, Frauen und Männer jeder Altersklasse. Durchgeführt wird die Zertifizierung von dem akkreditierten Zertifizierungsunternehmen CERT iQ Zertifizierungsdienstleistungen GmbH. In das harmonisierte neue Zertifizierungssystem wurden neben den strukturellen Anforderungen auch persönliche Qualifikationsmerkmale implementiert. Die Erfassung der Ergebnisqualität ist ebenfalls Bestandteil des Verfahrens, beschränkt sich gegenwärtig jedoch auf die Traceroperation „suburethrale Schlinge“ zur Therapie der weiblichen Belastungsharninkontinenz. Bezüglich der übrigen konservativen und operativen Behandlungsoptionen der Beckenboden‑, Blasen- und Darmfunktionsstörungen wird bislang keine Ergebnisqualität erfasst. International anerkannte und validierte Fragebögen zur Erfassung der prä- und postoperativen Lebensqualität wären hierfür ein sinnvolles Instrument bei der Bewertung der Ergebnis- und Behandlungsqualität. Gleichermaßen könnten ergänzend Schwellenwerte für Komplikationsraten und Qualität des Behandlungserfolgs festgelegt werden, die Zentren mit hoher Expertise zu differenzieren vermögen. Hierbei gilt es, das individuell komplexe Patientenklientel zu berücksichtigen und Primär- von Rezidiveingriffen getrennt voneinander zu betrachten.
ISSN:0340-2592
1433-0563
DOI:10.1007/s00120-021-01634-1