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Raub und Rettung. Russische Museen im Zweiten Weltkrieg
Der hier zu besprechende erste Band einer von der Kulturstiftung der Länder und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz herausgegebenen neuen Reihe thematisiert ein zentrales Anliegen des Deutsch-Russischen Museumsdialogs: Die Reihenherausgeber Hermann Parzinger und Britta Kaiser-Schuster nennen in ih...
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Published in: | Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 2021-04, Vol.69 (2), p.340-342 |
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Main Author: | |
Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Der hier zu besprechende erste Band einer von der Kulturstiftung der Länder und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz herausgegebenen neuen Reihe thematisiert ein zentrales Anliegen des Deutsch-Russischen Museumsdialogs: Die Reihenherausgeber Hermann Parzinger und Britta Kaiser-Schuster nennen in ihrem Vorwort als Ziele die gemeinsame Erforschung von kriegsbedingt verbrachten Kunst- und Kulturgütern in Russland und Deutschland sowie die Rekonstruktion der Sammlungsgeschichte einzelner Museen, aber auch die Geschichte einzelner Kunstwerke in der Kriegs- und Nachkriegszeit (S. 9). Berlin (Corinna Kuhr-Korolev und Ulrike Schmiegelt-Rietig) bieten, das sei vorweggenommen, eine intensive Auseinandersetzung mit deutschen wie russischen Quellen und Publikationen. Das erste Kapitel (S. 43-66), verfasst von Elena Zubkova, schildert die sowjetische Museumspolitik von 1917 bis zum Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges. Im umfangreichsten dritten Kapitel (S. 95-292) über die Museen im Krieg schildern Corinna Kuhr-Korolev (Abschnitte III.1 bis III.5) und Ulrike Schmiegelt-Rietig (Abschnitte III.6 und III.7) die jeweilige Situation vor der deutschen Besetzung (sowjetische Evakuierungsmaßnahmen und das Schicksal der Sammlungsobjekte in der Evakuierung), die Zeit der deutschen Besetzung inklusive der Abtransporte von Kulturgütern, das Schicksal der Zivilbevölkerung und die Befreiung durch die Sowjetarmee. Leider fehlt ein Sachregister. Dieselbe Verkennung findet sich bei Gerhard (auch Gerd) Wunder: Dieser war nicht nur "Mitarbeiter in der HAG Ostland" (S. 40), sondern war zuerst 1940 in Frankreich eingesetzt, führte ab Oktober 1941 das "Sonderkommando Wunder" in der besetzten Sowjetunion, war später Leiter der HAG Ostland und wurde im Januar 1943 Leiter der Abt. Trotz dieser Kritikpunkte eröffnet der vorliegende lesenswerte erste Band die Studien zu kriegsbedingt verlagerten Kulturgütern verdienstvoll. |
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ISSN: | 0021-4019 2366-2891 |