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Reduktion der pluvialen Überflutungsgefahr durch standortangepasste landwirtschaftliche Nutzung

Zusammenfassung Aufgrund des Klimawandels treten immer häufiger Starkregenereignisse auf, die im urbanen und im ländlichen Raum durch Überflutungen Schäden verursachen. Um das Gefahrenpotenzial für die bestehende Bebauung und Infrastruktur zu reduzieren, sind Maßnahmen, wie z. B. der flächige Rückha...

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Published in:Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 2022, Vol.74 (9-10), p.357-365
Main Authors: Monschein, Miriam, Schmaltz, Elmar, Krebs, Gerald, Zenz, Gerald, Harrer, Christian, Gamerith, Valentin
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Aufgrund des Klimawandels treten immer häufiger Starkregenereignisse auf, die im urbanen und im ländlichen Raum durch Überflutungen Schäden verursachen. Um das Gefahrenpotenzial für die bestehende Bebauung und Infrastruktur zu reduzieren, sind Maßnahmen, wie z. B. der flächige Rückhalt von Niederschlagswasser, erforderlich. In Österreich werden rund 32 % der Gesamtfläche landwirtschaftlich genutzt. Landwirtschaftliche Flächen können damit maßgebend zur Entstehung, aber auch zur Reduktion von pluvialen Überflutungen beitragen. Durch Maßnahmen, wie z. B. die Änderung der Bodenbearbeitung oder der Kulturpflanzen, kann die Infiltrationsrate des Bodens und damit das Ausmaß von Überflutungen und die Grundwasseranreicherung beeinflusst werden. Es besteht jedoch noch Quantifizierungsbedarf, wie stark durch welche landwirtschaftlichen Maßnahmen der oberflächliche Abfluss reduziert werden kann. Der vorliegende Beitrag diskutiert die Auswirkungen von zwei unterschiedlichen landwirtschaftlichen Nutzungen (konventioneller Maisacker und regenerativ bewirtschaftetes Grünland) auf den Oberflächenabfluss mittels einer numerischen Niederschlags-Abflussmodellierungen von drei unterschiedlichen Starkregenszenarien (1-, 30- und 100-jährlich) basierend auf innerhalb eines Untersuchungsgebiets durch Labor- und Felduntersuchungen ermittelten physikalischen Bodenparameter. Die Ergebnisse zeigen, dass im Untersuchungsgebiet, durch eine vollflächige Bewirtschaftung als Grünland anstatt Ackerland, das Abflussvolumen, insbesondere bei häufig wiederkehrenden Starkregenereignissen, signifikant (bis zu 87 %) reduziert werden kann. Eine standortangepasste landwirtschaftliche Nutzung kann damit das Gefahrenpotenzial für angrenzende Siedlungsgebiete potenziell wesentlich reduzieren. Auch bei der Planung und Dimensionierung von technischen Hochwasserschutzmaßnahmen kann die Einbeziehung der Landnutzungsplanung im Einzugsgebiet zielführend sein, um in Summe die Kosten für den Hochwasserschutz (bspw. durch Reduktion des erforderlichen Retentionsvolumens) zu reduzieren.
ISSN:0945-358X
1613-7566
DOI:10.1007/s00506-022-00878-1