Loading…

Bariatrische Chirurgie

Bei stark übergewichtigen Typ-2-Diabetes-Patienten können durch chirurgische Verfahren Diabetesremissionsraten von bis 80% erreicht werden. Die S3-Leitlinie empfiehlt vier Operationsverfahren: den Roux-Y-Magenbypass, den Schlauchmagen („Sleeve-Gastrektomie“), das Magenband und die biliopankreatische...

Full description

Saved in:
Bibliographic Details
Published in:Diabetologie (Online) 2010-12, Vol.6 (8), p.637-646
Main Authors: Hüttl, T.P, Kramer, K.M, Wood, H
Format: Article
Language:ger
Subjects:
Citations: Items that cite this one
Online Access:Get full text
Tags: Add Tag
No Tags, Be the first to tag this record!
Description
Summary:Bei stark übergewichtigen Typ-2-Diabetes-Patienten können durch chirurgische Verfahren Diabetesremissionsraten von bis 80% erreicht werden. Die S3-Leitlinie empfiehlt vier Operationsverfahren: den Roux-Y-Magenbypass, den Schlauchmagen („Sleeve-Gastrektomie“), das Magenband und die biliopankreatische Diversion mit Duodenalswitch (BPD-DS). Voraussetzung sind vorausgegangene erfolglose konservative Therapien oder Aussichtslosigkeit der konservativen Therapie.Der Erfolg der Operation hängt von der Erfahrung des Chirurgen, seines Teams und der Wahl des Verfahrens ab. Komplikationen sind bei BPD-DS am häufigsten und können durch zweizeitige Verfahren verringert werden. Auch in der Langzeitbeobachtung zeigt sich eine Überlegenheit gegenüber der konservativen Therapie. Das Risiko, wegen adipositasassoziierter Komplikationen vorzeitig zu versterben, sowie auch das Krebsrisiko werden durch adipositaschiurgische Eingriffe stark reduziert. Das Körpergewicht wird gesenkt, die Lebenserwartung erhöht und die Lebensqualität verbessert. Zudem sind die Verfahren kosteneffektiv. Von amerikanischen Diabetologen wird daher die Chirurgie als Therapieoption bei Diabetespatienten ab einem BMI ab 35 kg/m2 empfohlen. Aus diesem Grund ist ein starker Anstieg der Operationsfrequenz zu erwarten. Die Hochrisikopatienten bedürfen einer professionellen interdisziplinären peri- und postoperativen Betreuung, dazu ist eine verbesserte Infrastruktur mit ambulanten Nachsorgekonzepten in Schwerpunktpraxen erforderlich.
ISSN:2731-7447
2731-7455
DOI:10.1007/s11428-010-0611-x