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Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter
Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung des Diabetes Nach den aktuellen Leitlinien der internationalen pädiatrischen Diabetesgesellschaft ISPAD wird die Progression des Typ-1-Diabetes seit kurzem in 4 Stufen („stages“) eingeteilt [101]. Die Progression des Typ-1-Diabetes bei nachgewiesenen Auto...
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Published in: | Diabetologie (Online) 2023-07, Vol.19 (5), p.608-636 |
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Main Authors: | , , , , , , , , , , , , , , , , , , |
Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Risikofaktoren, Prävention und Früherkennung des Diabetes Nach den aktuellen Leitlinien der internationalen pädiatrischen Diabetesgesellschaft ISPAD wird die Progression des Typ-1-Diabetes seit kurzem in 4 Stufen („stages“) eingeteilt [101]. Die Progression des Typ-1-Diabetes bei nachgewiesenen Autoantikörpern tritt schneller auf bei Serokonversion zur Inselautoimmunität vor dem 3. Das 5‑ und 10-Jahres-Risiko einer Typ-1-Diabetes-Manifestation bei Kindern, die im Alter von 5 Jahren oder früher mehrere Autoantikörper zeigen, beträgt 51 bzw. 75 % [117], [Dt. In Zweifelsfällen können weitere Parameter für die Diagnosestellung herangezogen werden. Während Antikörper und andere Marker zwar eine Vorhersage und Risikokalkulation hinsichtlich der Diabetesentstehung erlauben, fehlen jedoch effektive Präventionsstrategien, die eine Diabetesmanifestation verhindern könnten [514]; [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005]. Ein generelles Screening auf einen Typ-1-Diabetes sollte deshalb weder bei der Allgemeinbevölkerung noch bei Hochrisikogruppen unter Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005]. Die spezialisierte Betreuung trägt nachweislich zu einer Senkung der Krankenhaustage und -wiederaufnahmen, einem niedrigeren HbA1c-Wert bei besserem Krankheitsmanagement und zu weniger Komplikationen bei [72, 474]; [Australasian Paediatric Endocrine Group et al. 2005]. Mit dem Kind bzw. dem Jugendlichen und seiner Familie sollen individuelle Therapieziele formuliert werden (HbA1c-Wert, Blutzuckerzielbereiche, Verhaltensänderungen bei risikofördernder Lebensweise, Integrationsbemühungen u. a.). Ein zusätzlicher Parameter für die Beurteilung der Stoffwechsellage ist die Zeit im Zielbereich (TIR [„time in range“]). Ein individueller Plan zu Häufigkeit und Interventionsgrenzen der Blutzucker- bzw. Glukosemessungen, Insulingaben (Modus, Zeit, Dosisberechnung), Mahlzeitenfestlegung, Symptomen und Management bei Hypo- und Hyperglykämie soll für jede Einrichtung erstellt werden [9]. Verschiedene Modelle (Übergangssprechstunden, strukturierte pädiatrisch/internistische Transition o. ä.) werden praktiziert [102, 424]; [Australian Paediatric Endocrine Group et al. 2005]. Betreuung bei Krankheit und Vermeidung von Krankheitsrisiken Bei schweren Erkrankungen bzw. perioperativ sollen Kinder mit Diabetes in ein entsprechend erfahrenes und auch personell gut ausgerüstetes Zentrum überwiesen werden. |
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ISSN: | 2731-7447 2731-7455 |
DOI: | 10.1007/s11428-023-01048-x |