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Nachwort / Postface
Allein für die deutsche Seite haben die Schlachten in Ost und West mehr als 2 Millionen Tote zurückgelassen und mehr als 4 Millionen z.T. entsetzlich Verwundete. Die vielleicht eindrücklichsten traumatisch intensiven Bilder unter ihnen im Bereich der Westfront habe ich gemeinsam mit Stéphane Audoin-...
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Published in: | SYMPOSIUM CULTURE@KULTUR 2021-07, Vol.3 (1), p.135-141 |
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Format: | Article |
Language: | ger |
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Summary: | Allein für die deutsche Seite haben die Schlachten in Ost und West mehr als 2 Millionen Tote zurückgelassen und mehr als 4 Millionen z.T. entsetzlich Verwundete. Die vielleicht eindrücklichsten traumatisch intensiven Bilder unter ihnen im Bereich der Westfront habe ich gemeinsam mit Stéphane Audoin-Rouzeau und Jean Richardot vor einigen Jahren unter dem Namen Cicatrices (2008) veröffentlicht.1 Aber jenseits der Toten und ihrer Ruhe- bzw. [...]konnte es geschehen, dass die wohl beste geschichtswissenschaftliche Darstellung der deutschen Gesellschaft im Ersten Weltkrieg, nämlich Jürgen Kockas Klassengesellschaft im Krieg (1973) vollständig ohne Tote und Verwundete auskam. Hier sind die Wunden des Krieges offensichtlich überhaupt nicht vernarbt, sondern noch so weit offen, dass jede Form des Forschungs-Fragens (nicht der nationalistischen Polemik!) auf erbitterten Widerstand trifft. Die Revolution war notwendig und gut, und wer daran zweifelt, könnte gar zum Hitler-Apologeten werden oder zumindest der AfD und dem neuen Nationalismus dienen. Auf diese Art kann es aber keinen Fortschritt im historischen Wissen geben. |
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ISSN: | 2545-3858 |
DOI: | 10.2478/sck-2021-0012 |