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"Everyone has his Place": Staging Differences and Organising Space in African National-day Celebrations

In diesem Aufsatz untersuchen wir, wie in afrikanischen Nationalfeiern in Burkina Faso, Côte d'Ivoire und Ghana durch Raum- und Sitzordnungen die Nation inszeniert und aufgeführt wird. Nation ist eine vorgestellte Gemeinschaft, die beansprucht, andere soziale Zugehörigkeiten wie die zu ethnisch...

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Bibliographic Details
Published in:Sociologus 2016-12, Vol.66 (2), p.105-136
Main Authors: Gabriel, Marie-Christin, Lentz, Carola, N'Guessan, Konstanze
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:In diesem Aufsatz untersuchen wir, wie in afrikanischen Nationalfeiern in Burkina Faso, Côte d'Ivoire und Ghana durch Raum- und Sitzordnungen die Nation inszeniert und aufgeführt wird. Nation ist eine vorgestellte Gemeinschaft, die beansprucht, andere soziale Zugehörigkeiten wie die zu ethnischen oder religiösen Gemeinschaften zu stratifizieren und andere Differenzen wie etwa Alter oder Geschlecht zu Binnendifferenzen herabzustufen. Nation hat aber gewissermaßen ein Sichtbarkeitsproblem; Nationalität ist eine relativ abstrakte Zugehörigkeit, die nur durch einige wenige Marker wie die Nationalflagge und ihr Verhältnis zu anderen Differenzen dargestellt werden kann. Nationalfeiern sind zentrale öffentliche Ereignisse, die die Nation auf mehreren Ebenen anschaulich und erfahrbar machen. In diesem Artikel fokussieren wir auf die Gestaltung der Bühne und des Zuschauerraums, auf der bzw. vor dem die verschiedenen Zeremonien der Nationalfeier stattfinden. Wir betrachten zum einen die Inszenierung des Raums und untersuchen, wie über die Wahl des Aufführungsorts und seine Zugänglichkeit, Einladungspolitik und Sitzordnungen sowie unterschiedliche Sorten von Tribünen, Stühlen und Platzschildern Differenzen inszeniert und die Teilnehmer der Nationalfeier in soziale Kategorien sortiert werden. Zum anderen betrachten wir die interaktive Aushandlung der inszenierten Ordnung in der Aufführung. Durch die Ankunft und Bewegung im Raum, das Timing und die Verwendung eigener Requisiten bringen Akteure Praktiken zur Aushandlung von Differenz mit ins Spiel, die die Inszenierung bekräftigen, unterminieren oder abändern können. Die Perspektive auf die Inszenierung einerseits und die Aufführung andererseits gibt Aufschluss über Medien und Praktiken von Differenzpolitik in Bezug auf die Nation.//In this paper, we examine how the nation is staged and performed through the organisation of space in African national-day celebrations in Burkina Faso, Côte d'Ivoire, and Ghana. The nation is an imagined community that claims to stratify other social belongings (such as to ethnic or religious communities) and to downgrade other differences (like age or sex) as internal differences. However, making the nation visible as well as palpable is a difficult task; and nationality is an abstract category of belonging that can only become tangible and be experienced through few markers such as the national flag as well as in its relation to other differences. National-day celebrations are public even
ISSN:0038-0377